Nun hat es doch wieder fast ein Jahr gedauert bis unser neuer Status Update niedergeschrieben ist. Wir waren auch diesen Jahreswechsel in der Schweiz und haben die Festtage mit unseren Verwandten verbracht. Momentan liegt Zubenubi in Licata im Süden von Sizilien im Winterlager. Doch dazu später mehr.
Wir starteten unsere Saison 2023 aus Marina di Ragusa im April. Am 30. März 2023 fand die geplante Saison Eröffnungsparty statt, welche von Markus und Eva von der Yacht Quadrifoglio angeregt wurde. Markus hatte den Kontakt zur Musicband von Massimo Sumo, welche er für die Party organisieren konnte. Zusammen mit der Crew von insgesamt 5 Yachten stellten wir das Organisationskomittee. In nur einer Sitzung dieses OK wurden die verschiedenen Aufgaben (Sponsoring, Musik, Beleuchtung, Strom, Getränke und Appetizers) verteilt. Alles funktionierte super und die Eröffnungsparty wurde ein voller Erfolg. Gerechnet hatten wir mit maximal 60 Gästen, aber schlussendlich waren es doch gegen 80 Leute, welche an der Party teilnahmen. Es wurde getrunken, gegessen und bis spät in die Nacht getanzt. Siehe dazu auch unser Video auf unserem YouTube Kanal „Catamaran Zubenubi“.
Eigentlich hatten wir vor in der Marina in Marina di Ragusa einige Service arbeiten erledigen zu lassen, welche wir mit der Werft bereits für November geplant und fixiert hatten. Allerdings war das Management der Marina nicht fähig die gewollten Arbeiten durchzuführen. Also starteten wir früher in Marina di Ragusa unsere Saison und fuhren im April Richtung Sardinien, Ziel war Villasimius im Süden von Sardinien. Die Überfahrt von Sizilien nach Sardinien verlief problemlos. Es war zwar noch etwas kalt und auch regnerisch. Für die Saison 2023 hatten sich einige Verwandte angemeldet um uns zu besuchen. Sardinien erachteten wir dazu ideal, da man von der Schweiz aus entweder Olbia oder Cagliari mehrmals pro Woche anfliegen kann. Wir entschieden uns deshalb, diese Saison rund Sardinien zu verbringen.
Vor dem Hafen in Villasimius gingen wir vor Anker. Villasimius hat den Vorteil von relativ guten Versorgungsmöglichkeiten im Hafen und dass man je nach Wind und Wellen um die Landzunge herum fahren kann und auf der Rückseite wieder auf einer gut haltenden Sandbank ankern kann. Dort hat man dann wieder einen ruhigen Ankerplatz. Dieser Wechsel dauert knapp eine halbe Stunde. Im Hafen von Villasimius hat es auch eine kleine Werft. Mattia, der Chefmechaniker der Werft, zeigte sehr hilfsbereit und professionell. Auf unsere Anfrage hin führte er mit seinen Mechanikern die gewünschten Service Arbeiten an den Maschinen und am Generator perfekt durch. Eigentlich wollten wir das Schiff noch aus dem Wasser heben um das Unterwasser zu reinigen. Dies ist für ein Schiff unserer Grösse in Villasimius leider nicht möglich. Einer der wenigen Orte auf Sardinien, wo es für unser Schiff möglich wäre, ist Olbia, wo es entsprechende Werften gibt. Also machten wir uns auf den Weg nach Norden. Bei gutem Wetter fuhren wir an der Ostküste hoch bis nach Arbatax. Nach Arbatax stellten wir fest, dass sich das Seeventil des Kühlwasserschlauches vom Generator nicht mehr bedienen lässt. Wir nahmen also mit der Werft in Olbia Kontakt auf und fragten an, ob sie Zeit hätten Zubenubi aus dem Wasser zu heben, das Unterwasser zu reinigen und das Seeventil zu ersetzen. Leider war die Werft aber mit den Einwasserungsarbeiten an den Schiffen, welche ihr Winterlager bei Ihnen verbrachten, ausgelastet. Also entschlossen wir uns Sardinien erst mal zu umrunden. Wir fuhren weiter in den Norden, wo wir bei unserem Zwischenstopp hinter dem Capo Testa nochmals Markus und Eva mit ihrer Quadrifoglio antrafen. Von dort ging es einen Tag später bis nach Isola Rossa, wo wir wiederum ein paar Tage ankerten und den angenehmen Ort genossen. Es war noch früh in der Saison, so dass es sehr wenige andere Schiffe hatte. Von dort zogen wir weiter Richtung Stintino, wo wir durch die Fornelli Passage auf die Westseite von Sardinien wechselten. Bei gutem Wetter fuhren wir an der Westseite von Sardinien wieder Richtung Süden. Bei Alghero gingen wir in der vorgelagerten Bucht bei Porto Conte vor Anker und warteten auf günstigeren Wind um weiter zu reisen. Es ist ein sehr guter Ankerplatz und man liegt dort wie in einem See, gut geschützt vor Wellen und Wind. als der Wind zu unseren Gunsten drehte, segelten wir weiter zur Bucht von Oristano, wo wir eine ruhige Nacht vor Anker verbrachten. Am nächsten Tag ging es weiter und der Spinnaker Richtung Carloforte und Calasetta. Dort trafen wir Dirk und Stefanie, welche mit ihrer Yacht Malaika vor Calasetta ankerten. Aufgrund der Wettervorhersage entschlossen wir uns, am nächsten Tag bei Carloforte für 2-3 Tage in den Hafen zu gehen. Zusammen mit Dirk und Stefanie genossen wir dort ein Nachtessen mit vorzüglichem Tunfisch. Als die Wetterfront vorbeigezogen war, segelten wir weiter bis nach Cagliari, wo wir als Überraschungsgäste zum Städtetripp von Silvia mit ihren Söhnen Philipp und Gabriel auftauchten. Dann segelten wir weiter nach Villasimius, schlossen unsere erste Umrundung von Sardinien ab und empfingen Silvia mit ihren Söhnen auf Zubenubi für das erste Bad im Salzwasser und das ausprobieren unserer neuen Schwimmmatte. Der erste Besuch von Gästen an Bord war somit erfolgreich.
Nachdem die Gäste unser Schiff wieder verlassen hatten, machten wir uns daran einige Probleme welche sich während der Umrundung von Sardinien gezeigt hatten, zu lösen. Einerseits gab ein Alternator seinen Geist auf und musste ersetzt werden. Andererseits hatten wir mehrere Probleme mit unserer Elektrik und mit der Dieselleitung an unserer Backbordmaschine. In der Motorbilge backbords sammelte sich immer wieder eine kleinere Menge Diesel an und unser Victron System meldete immer wieder System Fehler mit unseren Lithium Batterien. Bezüglich Alternator und Dieselleitung wendeten wir uns an Mattia von der Werft in Villasimius. Er bestellte den entsprechenden Alternator und wechselte diesen aus, als er endlich geliefert wurde. Zudem überprüfte er den Dieselfilter und wechselte die schadhafte Dieselleitung aus. Mit dem Elektrik Problem mussten wir vorerst leben.
Von Villasimius ging es dann wieder weiter nach Norden Richtung Olbia. Diesmal fuhren wir in den Golf von Orosei und ankerten bei der Gala Coloritze. Dort bestaunten wir die eindrückliche Küste. Einen Tag später fuhren wir weiter nach Olbia, wo wir am Stadtquai festmachen konnten. Hier erwarteten wir unsere nächsten Gäste. Ursula und Silvia hatten sich für eine Woche Badeferien angemeldet. Nach einem guten Nachtessen in Olbia, fuhren wir mit Ihnen an Bord in die Bucht bei Porto San Paolo am nächsten Tag. Wir ankerten auf gut haltendem Sandgrund in der Bucht und genossen das schöne Wetter. Wir besuchten auch das Restaurant Il Portolano, wo wir hervorragend verpflegt wurden und natürlich gab es auch einen Ausflug auf die Isola die Tavolare. Nach einer Woche verliessen uns unsere Gäste wieder Richtung Schweiz und wir nutzten die Zeit alles wieder zu reinigen und die Gästekabinen für unsere nächsten Gäste vorzubereiten.
Für Ende Juli hatten sich Ralf und Nadia mit ihren zwei jungen Söhnen angemeldet. wir waren echt gespannt, wie alles funktionieren wird mit zwei so kleinen Kindern an Bord. Ende Juli kamen Ralph und Nadia mit ihren Jungs mit dem Taxi von Olbia nach Porto Paolo, wo wir sie mit dem Dinghi abholten. Für die Jungs war es sicher eine spezielle Erfahrung zum ersten Mal fliegen, das erste Mal auf einer Yacht und das erste Mal Salzwasser. Wir hatten eine sehr schöne Zeit mit ihnen und waren überrascht wie gut es funktionierte mit den kleinen Kindern. Sie hatten ihren Spass mit der Schwimmmatte und genossen das Salzwasser. Alles verlief problemlos. Schade war nur, dass wir für einige Tage starken Wind bekamen. Sicherheitshalber verschoben wir uns ein paar Meilen südwärts an den Anfang der Bucht von Orosei, wo wir einen ruhigeren Ankerplatz fanden. Dort blieben wir für vier Tage bevor wir wieder zurück nach Porto Paolo segelten. die einzige Schwierigkeit während unseres Ausflugs in den Süden war, wohin mit den vollen Windeln. ich setzte Ralf und Alice jeweils mit dem Beiboot in der Nähe eines Campingplatzes an Land, wo sie die vollen Windeln ordentlich entsorgen konnten. Nach gut zehn Tagen setzten wir Ralf und Nadia mit ihren Jungs in Porto Paolo wieder an Land. Von dort fuhren sie mit dem Taxi nach Olbia von wo sie die Rückreise in die Schweiz antraten. Für uns war es eine super Erfahrung mit den kleinen Kindern. Wir hatten grossen Spass mit ihnen und alles klappte besser als gedacht.
In der Zeit als Ralf und Nadia an Bord waren konnten wir auch unser Elektrik Problem lösen. Es stellte sich heraus, dass nicht die Verkabelung der Batterien das Problem war sondern eine der Lithium Batterien funktionierte nicht richtig. Nach Rückfrage bei Experten nahm ich die schadhafte Batterie aus dem Parallelverbund raus und siehe da ich hatte keine Fehlermeldungen mehr. Alles funktionierte so wie es sollte. Das Minus von einer Batterie, beziehungsweise den Verlust von 200 Amperestunden Kapazität muss ich später einmal lösen. als wir wieder alleine an Bord waren, waren wieder Reinigungsarbeiten angesagt. Alle Wäsche musste gewaschen werden und die Gästekabinen wieder auf Vordermann gebracht werden. Dann machten wir uns auf den Weg Richtung Cagliari. Anfangs September hatten sich Christina und Marius angemeldet. Sie wollten einen Monat auf Zubenubi verbringen. Wir hatten vor zusammen mit ihnen nach Tunesien zu segeln, da wir mit Zubenubi die EU wieder einmal verlassen mussten. Wir hatten sehr günstigen Wind und konnten mit dem Spinnaker in einem Schlag von Porto Paolo bis nach Villasimius segeln. Dort legten wir nochmals eine kurze Pause ein bevor wir nach Cagliari weiter segelten und Christina und Marius an Bord nahmen.
Leider stellten wir zu diesem Zeitpunkt fest, dass unsere Pässe nicht mehr genügend lang gültig waren um in Tunesien einzureisen. Wir änderten also unsere Pläne und fuhren zusammen mit Christina und Marius nach Calasetta, wo wir den Bruder von Alice mit seiner Frau trafen. Sie waren mit ihrem Wohnmobil in Sardinien unterwegs. Nach einem gemeinsamen Nachtessen machten wir uns auf den Weg zurück nach Villasimius, wo wir auf ein günstiges Wetterfenster warteten, um nach Sizilien zu segeln. wir segelten nach Palermo und ankerten in der Nähe der Stadt bei einem kleinen Hafen. Eigentlich hätten wir einen Hafenplatz gehabt, aber der Platz war viel zu klein für unser Schiff. zudem erwischen wir bei der Anfahrt des zu kleinen Hafenplatz ein Fischernetz in die Schraube, was dazu führte, dass die Taucherflaschen wieder einmal zum Einsatz kamen. Die Überfahrt nach Palermo war recht holprig und auch der Aufenthalt vor Anker bei Palermo war nicht gerade angenehm. Alice, Marius und Christina machten noch einen kleinen Stadtrundgang in Palermo und am nächsten Tag ging es weiter nach Cefalu, wo wir hinter der Hafenmole ankerten und das schmucke Örtchen besuchten. Von Cefalu ging es dann weiter nach Vulcano, bei den äolischen bzw. liparischen Inseln. Dort blieben wir für 2-3 tage bevor wir wieder zurück nach Sizilien fuhren. Während dieser Zeit liessen es sich Christina und Marius nicht nehmen auf den Vulkan hinauf zu wandern. bei der Fahrt nach Sizilien hatten wir eigentlich vor, an der Nordseite von Sizilien, vor der Strasse von Messina, unseren nächsten Stopp einzulegen. Da sich allerdings hinter uns zwei Windhosen aufbauten, zogen wir es vor, direkt durch die Strasse von Messina hindurch – und bis nach Taormina weiterzufahren. Dort kamen wir in der Nacht an, ankerten und blieben für drei Tage dort. Christina und Marius besuchten zusammen mit Alice das pittoreske Taormina und alle zusammen besuchten wir auch Naxos. es war bereits Ende September und die Ferienzeit von Christina und Marius war abgelaufen. Sie gingen von Bord und fuhren mit dem Taxi nach Catania, von wo aus sie die Rückreise in die Schweiz antraten.
Für uns war es langsam Zeit, uns langsam Richtung Licata, dem Winterlager von Zubenubi, zu verschieben. Wir fuhren nach Siracusa, wo wir in der uns bekannten Bucht für ein paar Tage ankerten und unsere Lebensmittel ergänzten. Von Siracusa segelten wir bei günstigem Wind nach Porto Palo und von dort weiter nach Marina di Ragusa. In Marina di Ragusa füllten wir nochmals unsere Dieseltanks und fuhren in zwei Etappen bis nach Licata.
Momentan schreiben wir Ende Februar 2024 und liegen sicher im Hafen von Licata im Winterlager. Über die Festtage waren wir in der Schweiz und besuchten unsere Verwandten. Zwischenzeitlich waren wir mit Zubenubi auch kurz in Tunesien, nachdem wir in der Schweiz unsere Pässe erneuern liessen. Wir werden auch im März nochmals zurück reisen in die Schweiz und auch im Juni nochmals die Schweiz besuchen. Darum beschlossen wir, dass wir mit Zubenubi bis im Juni in Licata bleiben. durch das mehrmalige Reisen in die Schweiz wird es eine relativ kurze Segelsaison 2024 werden. Wir haben vor im Sommer nach Norden zu reisen und im Oktober den Final des American Cups in Barcelona zu besuchen. Wenn alles klappt werden wir den nächsten Winter Zubenubi wieder einmal in Canet en Roussillon parkieren. Es gibt einige Arbeiten am Schiff zu erledigen, welche am besten in der Werft bei BMS erledigt werden können.
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Sorry, dass es so lange gedauert hat bis zum aktuellen Statusbericht. Es war einfach zu viel los bis jetzt und bei zu schönem Wetter hatte ich auch nicht gerade Lust, einen Statusbericht zu schreiben. Nun ist er aber da und ich wünsche viel Vergnügen beim lesen.
Nachdem die restlichen Arbeiten an Zubenubi Anfangs Juni beendet waren, luden wir alle involvierten Personen zu einem BBQ ein. Ein solches BBQ bzw. Nachtessen ist schon zur Tradition geworden, wenn wir mit Zubenubi bei BMS liegen und war als Dankeschön für die gute und angenehme Zusammenarbeit mit dem Team von BMS gedacht. Es wurde ein gelungener Abend, was wir auch in einem unserer Videos in Originalsprache festhielten.
Der Wetterfrosch meinte es endlich gut mit uns und am 7 Juni konnten wir die Leinen in Canet en Roussillon lösen. Der Wetterbericht zeigte aufkommenden Mistral, welcher die nächsten Tage den Golf du Lion runter bis nach Sardinien anhalten sollte. Wir verliessen den Hafen und setzten schon bald den Oxley, unseren kleineren Spinnaker, welchen wir für stärkeren Wind angeschafft hatten. Aus dem Wetterbericht war nicht ganz klar, wann genau und wie stark der Mistral einsetzen würde. Wie bereits die Überfahrt nach Ibiza gezeigt hatte, war unser grosser Spi (ein Parasailor mit 282 m2) für Wind über 18 kn zu gross, um mit ihm sicher durch die Nacht zu segeln. Der aufkommende Mistral war aber perfekt. Unseren Kurs konnten wir mehr oder weniger direkt auf die Südspitze von Sardinien setzen. Wir segelten vor dem Wind und mit achterlichen Wellen nonstop die rund 350 sm bis in die Nähe von Cagliari. Der Wind betrug die ganze Zeit zwischen 15 und 25 kn und unser Oxley zog Zubenubi ununterbrochen bis in den Süden von Sardinien. Kurz vor der Südspitze von Sardinien frischte der Mistral dann aber merklich auf und wir wechselten den Spinnaker gegen die Genua aus (185 m2 runter und 100 m2 rauf). Wir hatten jetzt um die 30 kn achterlichen Wind und als wir an der Südspitze den Kurs Richtung der Bucht von Cagliari änderten blies der Mistral mit über 45 kn von der Seite. Nach 45 Minuten hatte dieser Spuk aber sein Ende. Wir bogen um ein weiteres Kap und waren im Windschatten von Sardinien. Nach 2 Tagen und angenehmen Nachtfahrten hatten wir unser Zwischenziel erreicht und ankerten in einer Bucht vor Cagliari.
Am Tag darauf war das Wetterfenster wieder so gut, dass wir direkt Kurs auf Sizilien nehmen konnten. Der nun abflauende Mistral, welcher an Sardinien vorbei bis nach Sizilien blies, war perfekt für eine weitere Passage vor dem Wind. Zuerst lagen wir zwar noch in der Abdeckung von Sardinien, aber je mehr wir uns Sizilien näherten, um so merklicher konnten wir vom Mistral profitieren. Am Morgen des zweiten Tages unserer Reise nach Sizilien wurden wir auch noch von einer Gruppe Delphinen besucht. Es ist jedesmal eine willkommene Abwechslung und ein Schauspiel, diesen flinken und wendigen Meeressäugern zuzusehen wie sie mit den Wellen und dem Schiffsbug spielen. Ich versuchte die Delphine mit dem Handy zu filmen, was sich einmal mehr als schwierig erwies. Sie sind so flink, dass man ihnen fast nicht folgen kann.
Beim Kontrollgang an unserem letzten Ankerplatz hatten wir festgestellt, dass ein Auspuffschlauch des Generators, aufgrund seines Alters, undicht war und ausgewechselt werden musste. Wir kontaktierten die Werft in Marina di Ragusa, in welcher wir ja vor gut 2 Jahren den Winter verbrachten und fragten an, ob sie einen passenden Auspuffschlauch hätten. Marina die Ragusa lag ja auf unserem Weg nach Syrakus. Aufgrund der prompten Zusage der Werft entschlossen wir uns zu einem kurzen Stopp in Marina di Ragusa. Das Segeln der Südküste Siziliens entlang war herrlich. Wir konnten unseren Parasailor setzen und genossen einmal mehr das Segeln vor dem Wind mit Spinnaker. In Marina di Ragusa wurden wir dann schon erwartet. Wir waren kurz vor Mittag da und man dirigierte uns zum Tankstellen-Quai. Dort wartete bereits der Mechaniker, um sich den Schaden genau anzusehen und nach kurzer Zeit riet er uns das Mittagessen in einem der Restaurants im Hafen einzunehmen, während er in dieser Zeit den Schlauch austauschen würde. Domenico, einer der Marineros im Hafen, erinnerte sich an uns und chauffierte uns mit seinem Schlauchboot quer über den Hafen zu den Restaurants. Nach einem kleinen Lunch erwartete Domenico uns bereits wieder und fuhr uns zurück zu Zubenubi. Der Auspuffschlauch war ersetzt und verrichtete seine Arbeit wieder wie gewünscht. Wir verabschiedeten uns, verliessen den Hafen und setzten noch einmal den Spinnaker um Richtung Portopalo und dann nach Syrakus zu segeln. Kurz vor dem Eindunkeln liessen wir den Anker in das trübe Wasser der Bucht in Syrakus fallen. Die Bucht und die möglichen guten Ankerplätze kannten wir ja schon aus unseren früheren Reisen.
Wir verbrachten einige Tage vor Anker in Syrakus und warteten auf passenden Wind um nach Griechenland zu segeln. Leider sind im Sommer die passenden Luftströmungen am Stiefel von Italien sehr verhalten, um direkt nach Griechenland zu segeln. Nach einiger Wartezeit entschlossen wir uns deshalb, nicht direkten Kurs von Sizilien nach Griechenland zu setzen, sondern entlang dem Stiefel Richtung Südost-Spitze von Italien zu gondeln. Die vielen Möglichkeiten in Syrakus, der lebhafte Markt und die guten Restaurants versüssten uns die Wartezeit. Schlussendlich lichteten wir aber trotz der schwachen Winde den Anker und machten uns auf den Weg nach Crotone. Wir hofften, von dort mit dem vorherrschenden Nordwind, welcher fast immer aus der Adria in das Ionische Meer bläst, nach Korfu segeln zu können. Die Strecke nach Crotone war einmal mehr eher langweilig und wir mussten den grössten Teil die Maschinen zur Hilfe nehmen. Von Crotone aus konnten wir dann den Nordwind nutzen und nach Korfu, unserem Ziel in Griechenland, segeln. Zwischenzeitlich hatten wir auch die griechische Steuer zum Befahren der griechischen Gewässer mittels dem e-Tepai bezahlt. Diese Steuer kann man seit einiger Zeit via Internet zahlen. Sie muss vor dem Befahren der griechischen Gewässer bezahlt sein, um nicht bei einer allfälligen Kontrolle mit einer hohen Busse belegt zu werden. In Korfu angekommen, ankerten wir in der Nähe des kleinen Ortes Petriti direkt vor der Panorama Taverne. Es war Zeit für ein erstes griechisches Bier, griechischen Wein und natürlich griechischen Salat und Tsatsiki. Von Petriti aus ging es dann Nordwärts nach Korfu City, wo wir offiziell in Griechenland einklarierten und das Transitlog für Griechenland erhielten.
In Korfu City erwarteten wir dann unsere Freunde Kurt und Claudia, welche ein paar Tage Ferien auf Zubenubi verbringen wollten. Zusammen mit ihnen besuchten wir die Taverne Panorama in Petriti, fuhren weiter zur Insel Paxos, wo wir im Norden in Lakka und im Süden in der Mongonissi Beach ankerten. Kurt liess es sich nicht nehmen und joggte trotz sehr warmen Temperaturen von Lakka bis nach Mongonissi. Von dort ging es weiter durch den Kanal bei Levkada in die Bucht bei Vlycho und am nächsten Tag in eine Badebucht auf der Insel Meganisi. Danach fuhren wir zurück nach Levkada zur Poros Beach, wo wir Dank der Hartnäckigkeit von Claudia doch noch einen Tisch in einem Restaurant für unser Nachtessen erhielten. Am nächsten Tag ging es dann wieder durch den Levkada Kanal nördlich nach Parga und schlussendlich zurück nach Korfu City. Claudia und Kurt blieben insgesamt 10 Tage auf Zubenubi bevor sie dann von Korfu City die Heimreise in die Schweiz wieder antraten.
Nach ein paar Tagen Ruhe in Korfu City und Gouvia fuhren wir mit Zubenubi nach Süden an Preveza vorbei in den Abrakischen Golf. Dort ankerten wir vor dem Dorf Vonitsas. Ursula, Silvia und Philipp hatten sich für ein paar Tage Ferien auf Zubenubi angemeldet. Sie reisten von der Schweiz per Flugzeug nach Preveza und von dort mit einer kurzen Taxifahrt nach Vonitsas. In Vonitsas holten wir sie mit dem Beiboot ab und sie bezogen ihre Kabinen auf Zubenubi. Am darauffolgenden Tag fuhren wir mit ihnen ebenfalls nach Parga, dann zur Taverne Panorama und schlussendlich nach Korfu City. Die paar Tage Ferien gingen wie im Fluge vorbei. Ihre Rückreise war wieder von Preveza aus geplant. Wir brachten sie mit Zubenubi wieder südlich bis nach Parga, von wo aus sie mit dem Taxi nach Preveza fuhren und von dort ihren Heimflug in die Schweiz antraten.
Nachdem wir unsere Gäste in Parga an Land gebracht hatten, reisten wir mit Zubenubi wieder nordwärts nach Gouvia. Dort ankerten wir in der Bucht vor dem Hafen. Unser Aussenborder am Beiboot hatte in den vergangenen Tagen immer wieder Aussetzer, was uns bewog, einen Mechaniker zu suchen. In Gouvia fanden wir einen guten Mechaniker, welcher unser Beiboot zu sich in die Werkstatt nahm und uns unser wichtiges „Taxi“ nach zweieinhalb Tagen mit neuer Einspritzpumpe, neuen Benzinfiltern und einem Komplettservice wieder zurück brachte. Da wir nur in dringendsten Fällen in einen Hafen gehen (die Hafenplatzpreise sind für unser Schiff schlichtweg unverschämt hoch!) ist das Beiboot für uns das Allzwecktransportmittel und die Verbindung zum Land.
Nach ein paar Tagen fuhren wir an Korfu nordwärts zur Bucht von Agios Stefanos. Wir ankerten knapp vor der Bucht, fuhren mit dem nun gut funktionierenden Beiboot zu einem Restaurant in der Bucht und liessen uns kulinarisch verwöhnen. Zwei Tage später kehrten wir zurück nach Gouvia und ankerten fast an derselben Stelle wieder wie ein paar Tage zuvor.
Wieder einige Zeit später checkten wir in Griechenland aus und segelten nach Albanien in die Bucht von Saranda. Dort checkten wir mit Hilfe eines Agenten in Albanien ein. Da wir ja unter Schweizer Flagge segeln, müssen wir bzw. das Schiff aus steuerlichen Gründen mindestens alle 18 Monate die EU verlassen. Saranda war recht interessant, abends war immer was los und die Leute waren sehr nett. Vom Agenten bekamen wir auch diverse Adressen von guten Restaurants, welche wir natürlich ausprobierten. Nach drei Tagen in der Bucht von Saranda checkten wir in Albanien wieder aus. Auch dies geschah mit Hilfe des Agenten und funktionierte tadellos. Wir segelten wieder zurück nach Griechenland, ankerten vor Gouvia und checkten in Griechenland wieder ein.
Ca. 1 Woche nachdem wir zurück waren in Griechenland erhob sich beim Hafen von Gouvia eine dicke schwarze Rauchsäule. Bei genauerem hinsehen stellten wir fest, dass 3 Schiffe am äussersten Steg im Vollbrand waren. Vom Steg und von einem Schlauchboot aus versuchten die Marineros den Brand zu bekämpfen. Gleichzeitig lösten die nächstgelegenen Yachten ihre Leinen vom Steg und flüchteten in sichere Entfernung bzw. ankerten in der Nähe von uns. Nach gefühlter sehr langer Zeit, es waren sicher schon mehr als 30 Minuten verstrichen, kamen endlich zwei Schlepper aus dem Fährhafen von Korfu zur Hilfe und unterstützten die Löscharbeiten mit ihren Wasserwerfern. Mit ihren Wasserkanonen spritzten sie auch einen Wasservorhang zwischen den brennenden Schiffen und den am Steg verbliebenen Schiffen und es wurden Oelsperren um den Brandherd gelegt. Es war ein trauriges Schauspiel. Die Löscharbeiten dauerten sehr lange, eigentlich so lange, bis jedes der brennenden Schiffe gesunken war. Als wir am nächsten Tag in den Hafen fuhren um Proviant einzukaufen, sah man nur noch die verkohlten Masten des Zweimasters, welcher dem Feuer ebenfalls zu Opfer fiel.
Langsam wurde es Zeit, uns auf den Weg zu unserem Winterlager auf Sizilien zu machen. Wir warteten auf ein passendes Wetterfenster und als sich dieses ankündigte, checkten wir in Griechenland aus. Wir segelten Richtung der Nordküste von Korfu. Die Idee war, dass wir bei einer im Norden von Korfu vorgelagerten Insel die Nacht vor Anker verbringen würden. Als wir aber im Norden von Korfu ankamen, war der Wind so günstig, dass wir beschlossen, die Nacht durchzusegeln und Kurs direkt auf die Südspitze von Italien, nach Santa Maria di Leuca, setzten. Es war eine klare und helle Vollmondnacht, zwar schon etwas kühler, aber mit einem sehr angenehmen achterlichen Wind. Am nächsten Vormittag erreichten wir Italien, passierten Santa Maria di Leuca und fuhren etwas nördlich in den Golfo di Tarranto hinein und ankerten auf der uns bekannten Sandbank vor San Gregorio. Am nächsten Tag überquerten wir den Golf und nächtigten vor Crotone. Von dort ging es am Folgetag weiter nach Westen via Roccello Ionico nach Syrakus.
In Syrakus wollten wir wieder mal ein paar Ruhetage einlegen, den Markt besuchen und die Altstadt nochmals ansehen. Natürlich hatten wir auch Lust, das eine oder andere Restaurant zu testen. Interessant war auch den fast täglich wechselnden Kreuzfahrtschiffen beim An- und Ablegen zuzusehen. Während unserer Zeit in Syrakus nahmen die starken Herbststürme langsam zu und auch die eine oder andere Gewitterfront brauste über uns hinweg. Eines Tages kam ein Schlauchboot zu unserem Heck und wir wurden auf Schweizerdeutsch gerufen. So lernten wir Stephanie und Dirk kennen, welche mit ihrem Katamaran Malaika ebenfalls in der Bucht ankerten. Auch ihr Ziel war Marina di Ragusa, wo sie, genau wie wir, den Winter verbringen wollten. Drei Tage nachdem sie ihren Anker gelichtet hatten, machten wir es ihnen gleich und segelten bei gutem Wind bis nach Portopalo. Dort ankerten wir nochmals für eine Nacht und fuhren dann die letzten Meilen teils segelnd und teils mit Unterstützung der Motoren nach Marina di Ragusa.
In Marina di Ragusa erwartete uns Domenico bereits am Hafeneingang und pilotierte uns an den für uns reservierten Platz. Dieses mal war ein Platz an der Aussenmohle des Hafens für uns vorgesehen. Nachdem wir Zubenubi festgemacht hatten, wurde es Zeit, Zubenubi vom angesammelten Sand, Dreck und Salz zu befreien und das Schiff für den Winter vorzubereiten. Von Mitte Dezember bis Mitte Februar reisten wir dann in die Schweiz. Diesmal war unser Aufenthalt etwas länger als ursprünglich geplant, da wir uns um die erkrankte Mutter von Rolf kümmern mussten und auch die diversen Festtage und Geburtstage während dieser Zeit gebührlich feiern wollten.
Seit Mitte Februar sind wir jetzt wieder auf unserem schwimmenden Zuhause und bereiten Zubenubi auf die kommende Saison vor. Dieses Jahr hat es sehr viele Schweizer Yachten im Hafen und wir haben zugestimmt, bei der Organisation eines Season Opening Festes mitzuhelfen. Am 30.3.2023 soll dieses Season Opening mit Live-Musik und einem Apéro Riche gefeiert werden. So wie es momentan aussieht, werden etwa 60 Personen am Fest erwartet. Mehr darüber dann im nächsten Bericht.
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Euer Zuben Ubi Team
Die Festtage in der Schweiz waren wieder einmal eine willkommene Abwechslung zu unserem Bordleben, insbesondere natürlich zum Hafenleben im Wintercamp. Wir hatten eine sehr schöne Zeit mit unseren Familien und Freunden. An Weihnachten trafen wir die Geschwister von Alice wie fast alle Jahre im Fliegenberg. Beidseitig gab es vieles zu erzählen und es wurden auch Pläne für das kommende Jahr diskutiert. Bei der Familie meiner Schwester, unserem offiziellen Wohnort in der Schweiz, wurden wir richtiggehend verwöhnt. Ich genoss es, mal eine gewisse Zeit nicht kochen zu müssen, da Herr Zwahlen, der angestellte Profikoch meiner Schwester, uns kulinarisch täglich überraschte und mit seiner Hingabe sowie seinem Humor die täglichen Essen zu einem Highlight machte. Den Silvesterabend verbrachten wir zusammen mit Christina und Marius in einem Restaurant in Zürich, wo wir zusammen dann auch auf das Neue Jahr anstiessen. Anfangs Januar unternahmen wir zusammen mit James einen Tagesausflug ins Tessin, wo er uns seine Studentenwohnung mit der wunderschönen Aussicht über den Lago di Lugano zeigte und wir an der Tessiner Sonne uns mit einem Glacé verwöhnten.
Gegen Ende Januar war es wieder so weit und wir fuhren zusammen mit Chili wieder zurück in den Süden von Spanien. Wir hatten noch einiges an Bord zu erledigen und natürlich musste auch mit unseren Freunden von den benachbarten Yachten auf das Neue Jahr und die kommende Saison angestossen werden. Colin, der Segelmacher in Almerimar musste noch ein neues Spifall einziehen und das defekte Ankerlicht auswechseln. Auch der reparierte Parasailor war zwischenzeitlich wieder aus Malaga zurück und wir erhielten den neuen Oxley (unser bestellter kleiner Spinaker für die höheren Windstärken) geliefert. Beide mussten aber zuerst wieder in ihre Bergeschläuche verstaut werden, was nur bei wenig Wind und Wind aus der richtigen Richtung machbar war. Zudem war es auch Zeit, die Gelegenheit zu nutzen und das alte Grosssegel gegen das neu gekaufte Grosssegel, welches wir seit Mallorca mit uns schleppten, auszutauschen und am Mast anzuschlagen.
Im Februar besuchte uns Silvia für ca. 10 Tage. Als wir sie in Malaga abholten nutzten wir die Gelegenheit, übernachteten in Malaga und machten eine Stadtbesichtigung mit einer Pferdekutsche. Am Abend schlenderten wir durch die Altstadt, wo Alice unbedingt auch ein Restaurant suchte, um verschiedene Malagas zu versuchen. Wie sich jeder vorstellen kann, wurde es ein lustiger Abend. Alice und Silvia nutzten die Zeit und fuhren ein paar Tage später von Almerimar nach Granada um die Alhambra anzusehen. Als sich das Ende der Ferien von Silvia näherte fuhren wir zusammen nach Sevilla, besichtigten die Altstadt und den Königspalast Alcazar, fuhren weiter nach Cadiz und besichtigten auch dort die Altstadt bevor es schlussendlich weiter ging nach Malaga, wo Silvia ihre Rückreise in die Schweiz antrat.
Da wir unseren Platz für den Winter nur bis Ende März gebucht hatten, wurde es auch für uns langsam Zeit, an die Weiterreise zu denken. Mit Peter und Claudia von der Yacht Blue Zone gingen wir Anfangs März zum Abschied ins Restaurant Asador la Gruta gut Essen und besichtigten die verschiedenen Räume des Restaurants, welches in Höhlen bzw. Grotten im Berg installiert ist. Wir mussten uns auch um den Rücktransport unseres Autos in die Schweiz kümmern. Ein glücklicher Zufall ergab, dass Gerlinde und Josef von der Yacht Vitamine eine Fahrgelegenheit nach Österreich suchten und sich anerboten, unser Auto in die Schweiz zu fahren. Sie liessen ihre Yacht auf den Kanarischen Inseln und fuhren mit Fähre und Bus zu uns nach Almerimar, wo wir gemeinsam im Restaurant Plaza ein Nachtessen genossen, bevor sie den Weg in die Schweiz auf sich nahmen. Zur fast gleichen Zeit nahmen wir mit Denis Ranjard von der Werft BMS in Canet en Roussillon Kontakt auf, um unsere Ankunft in Canet en Roussillon und die Arbeiten an Zubenubi zu planen. Da wir ein Seeventil und die Sicherheitsluken an Zubenubi auswechseln mussten, entschieden wir uns für Canet en Roussillon, weil dort die Kranbahn genügend breit ist, um Catamarane über 10 m Breite problemlos aus dem Wasser zu heben und insbesondere weil BMS bereits den Refit von Zubenubi zu unserer Zufriedenheit durchgeführt hatte und BMS ein absoluter Spezialist für Catamarane ist. Canet en Roussillon gilt als einer der besten Plätze im Mittelmeer für Arbeiten an Mehrrumpfbooten.
Mitte März wurden wir durch eine Menge Sand aus der Sahara überrascht, welcher unser Boot mit einer dicken orangen Schicht überzog. Kaum hatten wir Zubenubi von seinem sandigen Kleid befreit, kam schon eine nächste Ladung Sand, welche zusammen mit dem Wind durch jede Ritze auch ins Boot eindrang. Zubenubi war von der Mastspitze bis zur Wasserlinie in Sand getaucht. Also nochmals putzen, Staubsaugen, abwaschen usw. Da es während dieser Zeit immer wieder etwas Sand gab, verschoben wir schlussendlich die Reinigung des Mastes und des Rumpfes auf unseren Aufenthalt in Canet en Roussillon, mit der stillen Hoffnung, dass es zwischendurch vielleicht mal stark regnen und das Zeugs so abgewaschen würde (was allerdings dann nicht der Fall war).
Ende März mussten wir unseren Aufenthalt in Almerimar noch um 1 Woche verlängern, da kein passendes Wetterfenster in Sicht war, um Richtung Nordosten zu segeln. Es hatte diesen Winter unnatürlich viel und starken Wind aus Ost, also genau aus der Richtung in welche wir segeln wollten. Anfangs April war es dann aber so weit und es kündigte sich ein relativ beständiger Westwind an. Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, lösten die Leinen und machten uns auf den Weg nach Südfrankreich. Von Almerimar bis nach Valencia hatten wir schönen achterlichen Wind und konnten mit unserem neuen Oxley fast nonstop durchsegeln. In Valencia war dann aber für ein paar Tage Pause, da es sich der Wind wieder anders überlegte. Wir buchten einen Platz im Hafen von Valencia Mar, einer Marina die empfehlenswert ist. Sichere Anlegestellen, gute und sehr hilfsbereite Marineros, sauberer Hafen mit Strom und Wasseranschluss und das zu einem passablen Preis für ein Schiff von der Grösse von Zubenubi. Den Aufenthalt nutzten wir, um auch der Stadt Valencia einen Besuch abzustatten. Natürlich mussten wir auch die grosse Markthalle besuchen, wo wir uns mit frischen Lebensmitteln eindecken konnten. Als sich das Wetter wieder zu unseren Gunsten drehte, segelten wir weiter, an Barcelona vorbei, bis nach Palamos und ankerten neben dem Hafen auf gut haltendem Sandgrund. Vor Anker liegend hatten wir nochmals 2 Tage Pause und wurden während dieser Zeit auch von der spanischen Küstenwache überprüft. Als sich das Wetter wieder zu unseren Gunsten drehte, machten wir uns auf zu unserem letzten Abschnitt der Reise nach Canet en Roussillon.
Am 19. April machten wir vor der Werft BMS im Hafen von Canet en Roussillon fest. Nach der ersten Begrüssung fanden in den kommenden Tagen die Detailabsprachen statt und es wurde mit den Hafenbehörden ein passender Tag für das Auswassern von Zubenubi gesucht. Erste Arbeiten konnten bereits während der Zeit im Wasser begonnen werden. Anfangs Mai kam Zubenubi aus dem Wasser und wurde gründlich gereinigt. Da wir das Unterwasser in den vergangenen 2 Jahren keiner gründlichen Reinigung unterzogen hatten, hatte sich einiges Material am Unterwasser angesammelt. Auch unser Genaker, welchen wir im Dezember in Toulon bei Incidence Sails zur Reparatur abgeliefert hatten, wurde in dieser Zeit geliefert. Mit dem Auswechseln der Sicherheitsluken konnte begonnen werden, wobei sich herausstellte, dass die 3 Monate im Voraus bestellten Ersatzluken von Gojot nicht mehr dieselben Dimensionen aufwiesen. Die bisherige, 13 Jahre alte Dimension der Luken, werde nicht mehr hergestellt, was bedeutete, dass die Ausschnitte der Luken in den beiden Rümpfen um 10 cm verkleinert werden mussten. Diese zusätzliche Arbeit bedeutete, dass Zubenubi anstelle von 7 - insgesamt 11 Tage auf dem Trockenen lag. Während dieser Zeit mieteten wir im nahegelegenen Campingplatz eine „Villa“ und zogen zur Freude von Chili an Land. Chili genoss es, die vielen kleinen Vögel und auch die Eichhörnchen in der parkähnlichen Anlage zu beobachten und (für ihn leider erfolglos) zu jagen.
Nun gegen Ende Mai ist Zubenubi wieder im Wasser, wir sind alle wieder an Bord und es sind nur noch ein paar kleinere Arbeiten zu erledigen. Wir hoffen, dass wir Anfangs Juni endlich in unsere Saison starten können. Allerdings hat der Wetterfrosch momentan noch keine Lust, auf die uns passende Sprosse der Leiter zu klettern, damit wir in unsere gewünschte Richtung segeln können. Wir haben vor, nochmals in den Osten des Mittelmeeres, nach Griechenland zu segeln. Schauen wir mal, dann werden wir sehen, sagen die Bayern.
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Euer Zuben Ubi Team
Zwischenzeitlich liegt Zubenubi wieder im Winterlager in Almerimar und wir verbringen die Festtage über Weihnachten und Neujahr in der Schweiz. Doch was ist seit dem letzten Statusbericht alles passiert:
Gegen Ende August, immer noch vor Anker bei S‘Arenal auf Mallorca, beschlossen wir, Port Soller im Nordwesten von Mallorca einen Besuch abzustatten. Wir warteten also auf ein passendes Wetterfenster. Beim warten vor S’Arenal für unsere Reise nach Port Soller, beobachteten wir interessiert die fast täglichen Regatta-Trainings der Junioren, welche oft zwischen Blue Zone und Zubenubi stattfanden. Mit Claudia und Peter von der Blue Zone besuchten wir ein typisches Restaurant in S‘Arenal und genossen die wirklich guten Tappas.
Als das Wetter günstig war, verabschiedeten wir uns von Peter und Claudia, verliessen S‘Arenal und segelten quer über die Bucht von Palma zur Cala de Santa Ponca. Dort ankerten wir und warteten auf das angekündigte passende Wetterfenster um nach Port Soller zu reisen. 2 Tage später lichteten wir den Anker und machten uns auf den Weg nach Soller. Unter Maschinenfahrt passierten wir die Cala Blanca und Andratx, steuerten durch die Meerenge zwischen der Insel Dragonera und Mallorca hindurch und reisten an der interessanten und abwechslungsreichen Nordwestküste Mallorcas entlang Richtung Port Soller. Obwohl die Hauptferienzeit vorbei war, waren wir nicht alleine unterwegs. Zusammen mit uns nutzten noch andere Yachten die gute Wetterlage und wollten nach Port Soller. Wir hatten Glück. Es waren noch nicht sehr viele Yachten in Port Soller, so dass Alice unseren Ankerplatz fast frei mitten in der Bucht wählen konnte.
Die Bucht von Port Soller bietet sehr guten Schutz für Wind aus West über Süd bis Ost. Zudem ist die Bucht eine der wenigen Orte an dieser Küste von Mallorca, welche auch Schutz vor Wind aus Nordwest bis Nordost bietet. Allerdings kann dann schon recht Schwell in der Bucht entstehen. Bei solchen Situationen macht es Sinn, an einem Quai im Hafen der Bucht festzumachen. Das Dorf Port Soller ist hauptsächlich um die Bucht platziert und bietet eigentlich alles, was man als Yachtie so braucht. In der Hauptsaison ist Port Soller von Touristen jedoch hoch frequentiert, aber jetzt, Anfangs September war es erträglich.
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Port Soller ist das Tram zur Stadt Soller. Die Stadt selbst ist ein paar Kilometer zurückversetzt vom Meer am Anfang des nordwestlichen Gebirgszuges. Soller kann man mit der Bahn oder dem Auto auch gut von Palma aus erreichen. Auch wir konnten es nicht unterlassen, mal mit dem nostalgischen Tram nach Soller zu fahren, was wir auf einem Video festgehalten haben. In Soller angekommen waren wir überrascht, dass es immer noch so viele Touristen hatte. Wir schauten uns die St. Bartholomäus Kirche auf dem Hauptplatz an und schlenderten etwas durch die Gassen von Soller, wo wir natürlich auch die Auslagen in den vielen Schaufenstern betrachteten. Schlussendlich landeten auch wir in einem der vielen Strassenrestaurants und assen etwas, bevor es mit dem Tram wieder zurück nach Port Soller ging.
Nach 5 Tagen in Port Soller segelten wir zurück in die Cala de Santa Ponca und warteten dort auf guten Wind, um via Ibiza und Formentera nach Almerimar in unser Winterlager zu reisen. Als sich das Wetterfenster öffnete und achterlicher Wind von rund 15 Knoten angesagt war, segelten wir los Richtung Ibiza. Der Wind war recht stabil und wir setzten unseren Parasailor. Es war ein herrliches Segeln mit achterlichem Wind und achterlichen Wellen. Nach ca. 1 Stunde frischte der Wind auf 19-20 Knoten auf und wir liefen über 10 Knoten. In einer Böe mit rund 25 Knoten passierte es dann. Bei einer Geschwindigkeit mit 11,6 Knoten und ungefähr 2 Meter hohen Wellen riss plötzlich das Fall des Parasailors. Den Parasailor wehte es über unseren Bugspriet vor den Bug und wir fuhren mit der Restgeschwindigkeit über das grosse Segel. Alice und ich benötigten gute 2,5 Stunden, um das Schiff von den Leinen zu befreien und den knapp 300 m2 grossen und nassen Parasailor bei Wind und Wellen wieder an Bord zu holen. Wir waren froh, dass wir das überhaupt schafften und dass, so wie es aussah, der Parasailor nicht allzu grosse Schäden erlitten hatte. Während dieses „Chrampfs“ waren wir ab und zu nahe daran, die Taue einfach zu kappen und den Parasailor seinem Schicksal zu überlassen. Schlussendlich gelang es uns mit Hilfe der Winschen doch, das triefende Segel an Bord zu ziehen. Erschöpft rollten wir die Genua aus und segelten weiter bis nach Formentera, wo wir am Abend im Lee der Insel, von Wind und Wellen geschützt, ankerten. In der Nacht kehrte der Wind wie angekündigt seine Richtung und es war ratsam, am nächsten Morgen auf die andere Seite der Insel nach Es Pujols zu fahren und dort zu ankern. In Es Pujols trafen wir auch Peter und Claudia mit ihrer Blue Zone und ihrem Captain Egoi wieder. Es Pujols, auf der Ostseite von Formentera, ist ein sehr schöner Ort und es hat auch sehr guten Ankergrund. Wir verbrachten einige schöne Tage dort und genossen zusammen mit Peter und Claudia die Gastfreundschaft der Leute und natürlich auch die kulinarischen Angebote des kleinen Ortes.
Nach den erholsamen Tagen in Es Pujols hiess es dann wieder einmal Abschied nehmen von Peter, Claudia und Egoi. Im Winterlager in Almerimar würden wir sie wieder treffen. Ihr Weg führte sie zuvor aber nach Denia in die Werft um noch ein paar Arbeiten an Blue Zone verrichten zu lassen. Wir verliessen Formentera, segelten via Ibiza zum Festland von Spanien und ankerten dort hinter dem Cap d’Or vor dem Hafen von Moraira. Kaum geankert, kam ein kleines Motorboot herangefahren und wir wurden gefragt, ob wir Lust auf frische Pizza hätten. Das Angebot konnten wir nicht ausschlagen und wir bestellten 2 Pizzen, 2 Salate und eine Flasche Rotwein. Der Motorbootfahrer versprach uns, dass das Essen in der besten Pizzeria von Moraira abgeholt werde. Wir waren gespannt, was uns da geliefert würde und waren echt positiv überrascht, als nach ca. 20 Minuten das Motorboot wieder heranfuhr und uns zwei wirklich noch heisse Pizzen, 2 gute gemischte Salate und eine Flasche italienischen Rotwein lieferte. Der Preis inkl. Lieferung war absolut günstig (in der Schweiz hätte man dafür maximal 1 Pizza und vielleicht einen grünen Salat bekommen) und die Qualität war ausgezeichnet. Für uns war es ein perfekter Abend nach der Überfahrt von den Balearen ans Festland von Spanien.
In den nächsten Tagen segelten wir in Etappen der Küste von Spanien entlang südwestwärts. Wir passierten Calpe, Benidorm, Alicante, Santa Pola, Torrevieja und landeten schlussendlich in Cartagena. Während dieser Fahrt hatten wir ausschliesslich Nordostwind mit 10-15 Knoten. Eigentlich perfekt für Parasailor oder Gennaker. Wir waren schon ein wenig traurig, dass unsere beiden grossen Vorwindsegel (Parasailor und Gennaker) beschädigt waren und wir diese schönen Segel nicht nutzen konnten. In Cartagena gingen wir zum ersten mal seit vergangenem Winter wieder in einen Hafen. Wir verbrachten ein paar schöne Tage dort und besuchten natürlich auch die Sehenswürdigkeiten aus der römischen Zeit. Es ist schon eindrücklich, was da schon vor hunderten von Jahren alles gebaut wurde. Cartagena‘s Altstadt ist ebenfalls sehenswert und bietet viele sehr gute kleine Restaurants. Der Hafen von Cartagena bietet Schutz vor Wind und Wellen aus allen Richtungen. Es ist eine natürliche Bucht, welche rundherum von hohen Hügeln geschützt ist und in der Einfahrt in die Bucht grosse Wellenbrecher bzw. Industrie-Quai‘s aufweist. Der Hafen wird auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren, besitzt grosse Werften und wird auch von der spanischen Marine genutzt. Die Mitarbeiter im Hafen sind sehr hilfsbereit und professionell. Leider wurden in den letzten Jahren die Gebühren für die Yachten stark erhöht, so dass man meistens nicht zu lange in diesem Hafen bleiben will.
Nach ein paar Tagen starteten wir zu unserer Schlussetappe nach Almerimar. Von Cartagena fuhren wir bis zum Cabo de Gata, ankerten dort nochmals für eine Nacht, um am nächsten Vormittag den Hafen von Almerimar zu erreichen. Dort angekommen füllten wir nochmals unsere Dieseltanks und bekamen denselben Platz für das Winterlager von Zubenubi wie im vorangegangenen Jahr. Wissentlich, dass es hier teils sehr starke West- und Ostwinde gibt, machten wir Zubenubi mit 4 Mooringleinen am Bug und 6 Leinen am Heck fest am Quai. So gesichert, konnten wir unser schwimmendes Heim über die Festtage gut alleine lassen. Nach einigen Tagen erreichten auch Ruedi und Sabina mit ihrer Yacht Wasabi sowie Peter und Egoi mit Blue Zone Almerimar für das Winterlager. Auch Tatjana und Thomas mit ihrer Yacht Wal, Egon und Alexandra mit ihrem Trimaran TreLax sowie Gerlinde und Josef mit ihrer Yacht Vitamine trafen wir in Almerimar an. Zusammen verbrachten wir einige „feucht-fröhliche“ Abende, welche zum Teil auch mal in den nächsten Morgen dauern konnten.
Im November entschieden wir uns dann, unser Auto aus der Schweiz zu holen, um erstens kein Auto hier in Almerimar mieten zu müssen und zweitens um unseren Gennaker auf dem Weg in die Schweiz vor Weihnachten in Toulon abzuliefern. Kurz vor Weihnachten packten wir also den Gennaker in den Kofferraum unseres Autos. Chili in seiner Transportbox und unsere Koffer mit etwas Gepäck mussten auf den Rücksitzen platz finden, da der Kofferraum voll war und wir fuhren ab Richtung Schweiz. An der spanisch-französischen Grenze übernachteten wir nach knapp 1000 km das erste Mal. Am darauffolgenden Tag fuhren wir bis nach Toulon und lieferten unseren defekten Gennaker beim Segelmacher Incidence ab und übernachteten zum zweiten Mal. Chili gewöhnte sich langsam daran, dass er jeden Abend an einem anderen Ort war. Nach einer nochmaligen Übernachtung in der nähe von Genf erreichten wir am 4. Tag dann unseren Wohnort in Baar, wo wir herzlich von der Familie meiner Schwester empfangen wurden. Nach der Booster-Impfung kurz vor Weihnachten (Corona lässt grüssen), war es dann Zeit, die Festtage zu geniessen und Chili hatte Freude daran, dass er endlich wieder einmal um die Häuser ziehen konnte.
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Euer Zuben Ubi Team
Wir schreiben den 25. August 2021 und ankern seit ca. 2 Wochen etwa 300 Meter vor dem Club Nautic s‘Arenal in der Bucht von Palma de Mallorca. Ich sitze bei angenehmen Nordost Wind im Cockpit von Zubenubi und schreibe endlich wieder mal einen Statusbericht.
Viel ist seit dem letzten Statusbericht im März 2021 nicht passiert, was mit ein Grund ist, dass ich erst jetzt endlich wieder mal einen Statusbericht verfasse. Eines vorweg, die Corona Pandemie hält die Welt und unsere Reisepläne immer noch in Atem. Doch beginnen wir am Anfang, nämlich im April 2021.
Gesprächsthema Nr. 1 unter den Yachties im Hafen von Almerimar war und blieb die Pandemie, die Incidenzen in Spanien, Deutschland, Grossbritanien, der Schweiz usw. Eng verfolgt wurde auch der Fortschritt der Impfungen in den Ländern. Vom Alter her gehörten wir zur Risikogruppe. Da wir aber in Spanien nicht resident waren, stellte sich auch die Impfmöglichkeit in Almerimar anfangs als fast unmöglich heraus. Uns war klar, dass ohne vollständige Impfung, unsere zukünftige Reisetätigkeit stark behindert, wenn nicht sogar eingeschränkt sein wird. Sicherheitshalber meldete Alice uns beide Anfangs April auch in der Schweiz für die Impfung an, wobei sie bei mir infolge des Bluthochdrucks das entsprechende Risiko-Kästchen auch ankreuzte. Zwei Tage nach der Anmeldung erhielt ich bereits die Nachricht, dass meine Erst-Impfung am 28.4. stattfinden kann und einen Monat später die Zweit-Impfung durchgeführt würde. Somit beschlossen wir, dass ich Ende April von Malaga aus für ein paar Tage in die Schweiz fliegen würde, um meine 1. Covid-19 Impfung zu erhalten. Da Alice jedoch noch keinen Termin erhalten hatte, hofften wir, dass sie ihren 1. Termin im Zeitraum meiner 2. Impfung bekommen würde. Dies klappte dann auch. Ich flog nach meiner Erst-Impfung also wieder zurück und da wir ja unser Auto in Almerimar hatten, beschlossen wir, gegen Ende Mai für meine 2. Impfung und die 1. Impfung von Alice, gemeinsam mit dem Auto zurück in die Schweiz zu fahren.
Als willkommene Abwechslung besuchten uns Hansruedi und Carla, ein Bruder von Alice zusammen mit seiner Frau, in Almerimar. Nachdem Frankreich die Durchreise wieder erlaubte, machten Sie sich mit ihrem Wohnmobil von der Schweiz aus auf den Weg, um ein paar Wochen Ferien in Spanien zu verbringen. In Almerimar stoppten sie für einige Tage. Wir konnten sie an Bord begrüssen und gingen zusammen einkaufen oder zusammen Nachtessen. Als dann für uns der Zeitpunkt der Abreise in die Schweiz gekommen war, reisten auch Hansruedi und Carla mit ihrem Wohnmobil weiter, um den Süden von Spanien weiter zu erkunden.
Da wir rund 10 Tage in der Schweiz bleiben würden, nahmen wir natürlich auch Chili mit in die Schweiz. Nach über einem Jahr auf dem Schiff sollte er auch wieder mal festen Boden und Rasen unter den Füssen spüren. Da auch Chili gewisse Impfungen wieder auffrischen musste, wurde er auch gleich beim Tierarzt angemeldet. Nach dem ganzen Prozedere (Zweit-Impfung für mich, Erst-Impfung für Alice, diverse Auffrisch-Impfungen für Chili) parkierten wir unser Auto bei meiner Mutter in der Garage und reisten dann mit dem Flugzeug zurück nach Almerimar. An dieser Stelle noch ein Kompliment an Chili. Wenn er erst einmal in der Transporttasche ist, benimmt er sich absolut professionell. Er macht keinen Mucks, schaut interessiert umher und wenn er alles gesehen hat, was ihn interessierte, schläft er. Da unser Mietvertrag für das Winterlager von Zubenubi Ende Mai auslief, Alice ihre Zweit-Impfung jedoch erst gegen Ende Juni bekommen sollte, verlängerten wir die Miete des Hafenplatzes um einen Monat. Da Juni aber bereits zur Hochsaison zählt, war der Preis für den Hafenplatz rund das Doppelte, verglichen mit dem Preis im Winterlager für die gleiche Zeit. Wir brauchten natürlich auch ein Mietauto für den zusätzlichen Monat, wobei sich zeigte, dass auch die Preise für Mietautos im Sommer mehr als das Doppelte kosten, verglichen mit den Wintermonaten. Gegen Ende Juni war es dann soweit. Alice flog für ihre Zweit-Impfung für rund 5 Tage in die Schweiz und dann wieder zurück nach Almerimar. Ende Juni lief unser Mietvertrag für den Hafenplatz aus und es war Zeit, nach gut 6,5 Monaten in Almerimar, die Leinen zu lösen und Zubenubi wieder mal zu bewegen. Wir waren beide voll geimpft und hatten unser Covid-Zertifikat. Die Impfung gab uns eine gewisse Sicherheit und sollte uns das Reisen zukünftig erleichtern.
Unsere Freunde Ruedi und Sabina sowie Bernhard und Beate hatten den Hafen bereits Ende Mai Richtung Nordosten verlassen. Wir folgten ihrem Weg und hofften, sie in Kürze in der Umgebung von Cartagena bzw. Alicante wieder zu sehen. Unser eigentliches Ziel waren jedoch die Balearen. Wir hatten im Juni entschieden, diese wiederum verkürzte Saison rund um die Balearen zu verbringen. Kurz vor Cartagena trafen wir auf Bernhard und Beate. Zwischenzeitlich konnte man sich auch als Ausländer in Spanien zur Impfung anmelden, was unsere Freunde auch taten. Ihre Impftermine lagen irgendwo im Juli und August, was bedeutete, dass sie während dieser Zeit in der Nähe des Festlandes bleiben mussten. Mobile Impfzentren auf Booten gibt es ja bis heute noch nicht. Nach 3 Tagen zusammen mit Bernhard und Beate ging es weiter für uns Richtung Nordosten. Wir hofften, in der Nähe von Alicante auch Ruedi und Sabina anzutreffen. Der Wind wehte für uns aber nach kurzer Zeit so günstig (und die Aussichten für die folgenden Tage waren eher ungünstig), dass wir beschlossen, direkt nach Ibiza/Formentera durchzusegeln. Ruedi und Sabina teilten uns mit, dass sie im August dann auch Richtung Balearen segeln und uns sicher irgendwo in einer Bucht treffen würden.
Nach einer angenehmen Nachtfahrt erreichten wir Formentera im Morgengrauen. Wir setzten unseren Anker auf 5 Meter Wassertiefe in den Sand und ruhten die nächsten paar Tage aus. Dann kam eine SMS-Nachricht von Silvia und Ursula, 2 Schwestern von Alice, ob sie uns besuchen können. Sie bräuchten unbedingt eine Auszeit vom schlechten Wetter in der Schweiz. Wir einigten uns auf einen Termin und freuten uns, endlich wieder jemanden aus der Verwandtschaft an Bord begrüssen zu können. Am Tag nach dem ersten SMS kam dann eine weitere Anfrage von Silvia, ob ihr Sohn Gabriel zusammen mit seiner Freundin Stefanie ebenfalls an Bord kommen könnten. Selbstverständlich waren wir einverstanden, obwohl dies bedeutete, dass wir Full-House während dieser Zeit haben würden. Am festgelegten Datum flogen unsere Gäste von Zürich nach Ibiza und fuhren von dort mit dem Taxi zum Restaurant Blue Marlin, in der Bucht Es Jondal. Dort am Steg des Restaurants holten wir unsere Gäste mit dem Tender ab. Da der Steg bereits durch einen Tender eines anderen Bootes besetzt war, mit welchem gerade Abfall an Land gebracht werden sollte, bot der Fahrer des anderen Tenders an, über sein Beiboot in unseren Tender rüber zu steigen. Dabei passierte das Unglück, dass Ursula in eine zerbrochene Flasche stand und sich einen tiefen Schnitt unten am Fuss einhandelte. Zurück auf Zubenubi war dann erstmal 1. Hilfe angesagt. Die Schnittverletzung musste desinfiziert, die aufgeschnittene Haut fixiert und der Fuss verbunden werden. Baden und schwimmen fiel dadurch für die nächsten 5-7 Tage aus und die Bewegungen auf dem Schiff waren für Ursula in den ersten Tagen stark eingeschränkt. Kein guter Anfang für ein paar Tage Ferien im Hochsommer auf einer Segelyacht! Zusammen mit unseren Gästen fuhren wir dann trotzdem der Nordküste von Ibiza entlang. Wir ankerten in der Bucht von Sant Antony. Mit einem Mietauto erkundete Alice zusammen mit den unverletzten Gästen ein wenig Ibiza und besuchte mit ihnen auch einen der bekannten Hippiemärkte. Am Abend gingen wir alle zusammen, Ursula gestützt von ihren beiden Schwestern, ins Restaurant Es Virot, wo wir ein gediegenes Nachtessen genossen. Am nächsten Tag hiess es Anker auf und Kurs nordostwärts der Küste von Ibiza entlang zu einer sehr schönen Badebucht. Die Verletzung am Fuss von Ursula wurde mit wasserdichten Pflaster versorgt, so dass Ursula endlich auch dem Badevergnügen nachgehen konnte. Leider brach in dieser Bucht die unterste Stufe der Badeleiter weg und sank auf 12 Meter Tiefe. Die dünnen Schweissnähte der untersten Stufe waren zu schwach konstruiert und hielten der intensiven Benutzung nicht stand. Zum Glück war das Wasser sehr klar und man konnte die Stufe am Grund gut ausmachen. Also hiess es Taucherflasche montieren und die verlorene Stufe wieder bergen. Irgendwo werden wir wohl schon einen Spezialisten finden, der uns das Teil wieder anschweisst. Übergangsmässig konnte man die Badeleiter auch ohne deren untersten Stufe benutzen. Zwischen den mehrmaligen Bade-Sessions am Tag hatte sich ein intensives Joker-Kartenspiel an Bord in Szene gesetzt. Das Spiel wurde so ernsthaft betrieben, dass die Spieler kaum Zeit für das Nachtessen hatten. Kaum gegessen, wurden die Karten wieder hervorgeholt und mit Leidenschaft um die Handvoll Cent-Stücke gespielt. Das Spiel dauerte teils bis in die tiefe Nacht hinein. Nach einigen Tagen ging es dann wieder zurück, wobei wir noch in der Cala des Cubells ankerten und badeten, bevor wir wieder in die Bucht Es Jondal zurückkehrten.
Auf der Rückreise in den Westen von Ibiza holte Gabriel seine Gitarre auf die Flybridge und begann bekannte Melodien zu spielen bzw. Lieder zu singen. Stefanie, welche erst vor wenigen Wochen angefangen hat das Gitarrespielen zu lernen, begleitete ihn auf unserer Bordgitarre. Zusammen genossen wir auf der Flybridge die Rückreise zur Cala des Cubells mit Gitarrenklang und Songs.
In der Bucht Es Jondal verliessen unsere Gäste dann Zubenubi über denselben Weg, wie sie an Bord gekommen waren und reisten in die Schweiz zurück, um rechtzeitig für den Nationalfeiertag der Schweiz wieder zu Hause zu sein. Zur selben Zeit mussten wir die Bordapotheke wieder hervorholen. Ich hatte mir beim Schwimmen eine Entzündung der äusseren Gehörgänge an beiden Ohren eingefangen, so dass Ohrentropfen und Schmerzmittel eingesetzt werden mussten. Positiv daran war, dass ich nur noch das hörte, was ich hören wollte.
Eine gute Woche nach der Abreise unserer Gäste meldete sich Silvia wieder und fragte an, ob sie und ihr zweiter Sohn Philipp spontan für eine Woche nochmals an Bord kommen könnten. Sie hätten noch Ferienguthaben und Lust auf die Sonne des Südens und das warme Meer. Wir waren zwischenzeitlich nach Formentera zurückgekehrt und hatten natürlich nichts gegen einen erneuten Besuch. Sie buchten einen Flug nach Ibiza, von wo sie dann mit der Fähre nach La Savina auf Formentera übersetzten. Dort warteten wir bereits im Restaurant El Marino beim Hafen auf sie. Da es bereits Abend war, einigten wir uns, im Restaurant El Marino ein paar Tapas zu uns zu nehmen, begleitet von einer Sangria Cava. Gleichzeitig konnte Alice auch das nötigste noch einkaufen. Danach ging es mit dem Tender zu Zubenubi und endlich konnten Silvia und Philipp ins warme Meerwasser springen. Die Wettervorhersage lag wieder einmal richtig und wir beschlossen am nächsten Morgen, Richtung Mallorca aufzubrechen. Wir segelten entlang der Südküste von Ibiza nordostwärts und ankerten hinter dem Cap de Llamp in der Racò de Sa Penya Blanca. Von dort ging es dann über den Canal de Mallorca zur grössten Insel der Balearen in die Cala de Santa Ponça und 2 Tage später schlussendlich in die Bucht von Palma, wo wir vor dem Club Nautic s‘Arenal ankerten. Von hier aus traten dann Silvia und Philipp die Rückreise an und flogen von Palma wieder zurück nach Zürich.
Alice, Chili und ich geniessen den guten und sicheren Ankergrund hier vor dem Hafen von S‘Arenal. Mit dem Beiboot ist man schnell im Hafen beim Club Nautic s‘Arenal und die Einkaufsmöglichkeiten sind nah und gut zu erreichen. Auf Google Maps entdeckten wir einen deutschen Arzt, welcher Haus-, Hotel- und Yachtbesuche anbot. Nach einer unkomplizierten Kontaktaufnahme machten wir einen Besuchstermin ab. Wir holten den Arzt beim Club Nautic mit dem Beiboot ab und er untersuchte meine Ohren an Bord von Zubenubi. Der Arzt stellte fest, dass die Gehörgänge immer noch angeschwollen waren. Er führte eine Ohrenspühlung durch und verabreichte mir Tabletten, welche die Schwellung abbauen sollten. Danach war der Arztbesuch beendet und ich transportierte ihn wieder zum Club Nautic zurück. Aus meiner Sicht ist das ein super Service, den dieser Arzt hier anbietet. Zwischenzeitlich höre ich mehr als ich oft eigentlich hören will. Auch die naheliegenden Restaurants sind mehrheitlich sehr gut. Der Club Nautic s‘Arenal betreibt auch selbst ein Restaurant (welches auf Google Maps jedoch nicht verzeichnet ist), in welchem man erstaunlich gut essen kann und sich auch mal für den einen oder anderen Apéro anbietet. Als einzigen Nachteil hier kann man höchstens erwähnen, dass manche Motorbootfahrer und damit meine ich diejenigen mit den 40-60 Fuss Booten, rücksichtslos mit halb- bzw. dreiviertelgas durch das Feld der vor Anker liegenden Yachten dampfen und unangenehme Wellenberge generieren. Aber das ist man sich schon von Formentera her gewohnt. Dort muss man in der Hochsaison jeden Morgen und Abend dieselbe Tortur über sich ergehen lassen, wenn man vor Anker liegt.
Ansonsten sind wir hier gut aufgehoben.
Da wir noch ein paar Dinge erledigen müssen werden wohl noch 2-3 Wochen in der Gegend bleiben. Wohin es danach geht, ist zur Zeit noch unklar. Wir haben uns noch nicht entschieden, in welchem Hafen wir den kommenden Winter verbringen werden. Alice hat schon mal einige Häfen im westlichen Mittelmeer angeschrieben und ist am Einholen entsprechender Offerten. Es kommt nicht nur auf den Preis an. Für uns sind auch wichtig, welche Services der Hafen anbietet, wie die Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung sind und ob es eine passable Verbindung zu einem internationalen Flughafen gibt. Wohin wir dann in der nächsten Saison segeln wollen, ist ebenfalls noch nicht festgelegt. Vieles ist noch von der Pandemie abhängig und ob es im Herbst wieder Höchststände an Infektionen mit entsprechend einschneidenden Massnahmen geben wird. Momentan sind wir nicht sicher, ob wir nochmals eine Saison im Mittelmeer verbringen oder ob wir weiter Richtung Westen segeln sollen. Vielleicht weiss ich schon mehr beim nächsten Statusbericht.
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Euer Zuben Ubi Team
Es ist absolut Zeit, wieder mal einen Statusreport für die Homepage zu verfassen. Zwischenzeitlich sind doch schon einige Monate seit unserem letzten Statusreport verstrichen. Weihnachten und der Jahreswechsel sind vorbei, wir haben die Reparaturen in Canet en Roussillon hinter uns und befinden uns seit ein paar Monaten im Winterlager in Almerimar in Spanien.
Die Reparatur-, Service- und Aenderungsarbeiten an Zubenubi verliefen eigentlich wie gewünscht und auch fast wie geplant. Wie gewohnt, gab es natürlich Verzögerungen und unsere Abreise von Canet verschob sich in den November.
Für die Strecke von Canet en Roussillon nach Almerimar benötigten wir knapp 4 Tage bzw. 3 Nächte, wobei wir ungefähr die Hälfte des Weges auch mit Hilfe der Motoren zurücklegen mussten. Mitte November legten wir in Almerimar an und trafen dort unsere Freunde Sabina und Ruedi von der Segelyacht Wasabi sowie Beate und Bernhard vom Katamaran Alamea wieder.
Almerimar gefällt uns sehr gut. Der Hafen ist sicher, obwohl es hier teils starke West(Poniente)- und Ostwinde(Levante) gibt (die Hauptwindrichtungen im Alboran Meer) und die Leute im Hafen sind sehr nett. Obwohl auch Spanien unter der zweiten bzw. schon dritten Welle des Corona Virus zu leiden hat, ist es hier in Almerimar auszuhalten. Es herrscht zwar eine strikte Ausgangssperre in der Nacht, aber die meisten Geschäfte und auch die Restaurants sind tagsüber geöffnet. Das Masken tragen ist überall obligatorisch und die Hygieneabstände sind einzuhalten. Aufgrund der Corona-Situation und den dazugehörenden Reisebeschränkungen bzw. Quarantäneanforderungen hatten wir uns entschieden, über Weihnachten und Neujahr nicht in die Schweiz zurück zu reisen. Wir hoffen, dass sich die Situation bis im Frühling etwas erholt und die nun zur Verfügung stehenden Impfmittel ihres zur Normalisierung beitragen werden.
Wie bereits im vorangegangenen Statusbericht erwähnt, mussten wir mit Zubenubi das Steuerregime der EU verlassen. Dazu bot sich Gibraltar und natürlich Afrika an. Gibraltar ist ca. 130 sm entfernt und Afrika (Melilla bzw. Marokko) ca. 85 sm. Da Melilla zwar zu Spanien gehört, aber weder Mitglied des Schengenraums noch des MWST-Regimes der EU ist, entschlossen wir uns, in die marokkanischen Gewässer und nach Melilla zu segeln. Einen Hafen in Marokko selbst konnten wir nicht anlaufen, da aufgrund der Covid-19 Massnahmen die Grenze seit langer Zeit geschlossen war. Gibraltar wäre zwar ebenfalls eine gute Möglichkeit gewesen, da aber die vorherrschenden Winde hier entweder von West nach Ost oder dann von Ost nach West sind, hätte man ein passendes Wetterfenster finden müssen, welches zwei Tage lang Wind nach West und dann innerhalb kurzer Zeit eine 180° Drehung mit Wind nach Ost hätte aufzeigen müssen. Bei langanhaltendem Ostwind wären wir für unbestimmte Zeit in Gibraltar fest gesessen. Da Afrika bzw. Melilla genau im Süden von Almerimar liegt und zudem innerhalb rd.12 Stunden problemlos erreicht werden kann, entschlossen wir uns, nach Melilla zu segeln. Auf dem Weg dorthin wie auch zurück spielt es keine Rolle, ob der Wind aus Ost oder West bläst. Für beide Richtungen wäre es jeweils Wind von der Seite.
Wir entschieden uns somit Anfangs März, bei günstiger Wetterlage, nach Melilla aufzubrechen. Für uns war es eine willkommene Abwechslung für die Zeit im Winterlager. Trotzdem, dass Melilla zu Spanien gehört, war ein aktueller PCR-Test für die Einreise nach Melilla bzw. Afrika nötig. Wir reservierten über Navily einen Hafenplatz und wurden in Melilla im Puerto Noray sehr nett empfangen. Der Hafen ist sehr sicher und die Hafenmitarbeiter absolut nett. Die Corona Massnahmen waren mehr oder weniger dieselben wie in Spanien. Die Geschäfte und Restaurants hatten tagsüber offen, es war überall Masken Pflicht und in der Nacht war eine Ausgangssperre verhängt. Wir hatten den Hafenplatz für 2 Nächte reserviert und nutzten den Tag nach unserer Ankunft um die Festung von Melilla zu besichtigen. Dann war unserer Aufenthalt in Melilla auch schon fast wieder vorbei. Am nächsten Morgen nutzten wir die Gelegenheit und füllten die Dieseltanks noch randvoll, da der Dieselpreis in Melilla (Zollfreigebiet) einiges günstiger ist als in Spanien. Nach dem Tankstopp verliessen wir den Hafen, setzten die Segel und gingen auf Kurs Nord. Wie so oft war die Wind- und Wellenvorhersage nicht ganz präzis. Anstelle von 15-20 kn Wind aus West waren es dann eher 20-25 kn und Wellen von 1-2 Meter von der Seite. Das Alboran Meer kann bekanntlich seine Tücken haben und je nach Wind können sich Wellen von 4-5 Meter auftürmen. Wir hatten jedoch eine sehr schöne Überfahrt zurück nach Almerimar und machten bei Sonnenuntergang wieder an unserem Winterplatz fest. Überrascht wurden wir bei der Hin- wie bei der Rückfahrt vom Besuch vieler Delfine.
Nun liegen wir also wieder fest an unserem Winterplatz, warten ab, wieviele Wellen der Corona-Pandemie wohl noch über Europa rauschen und hoffen, dass bald genügend Impfstoff vorhanden ist, damit sich alle impfen lassen können und der Spuk dieser Pandemie endlich ein Ende findet. Wir verfolgen die lokalen Nachrichten und natürlich auch die Nachrichten in der Schweiz und ihren Nachbarländer. Eine wirkliche Saisonplanung für 2021 ist aus momentaner Sicht nicht möglich. Wir sind gespannt, wo wir dann im Sommer und im Herbst 2021 sein werden.
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Euer Zuben Ubi Team
Seit Ende Juni sind wir endlich wieder unterwegs und geniessen die „neu gefundene Freiheit“. Doch zuerst eine kurze Rückblende in die Zeit des Lockdowns auf Sizilien, mit was wir uns so beschäftigten und unsere Planänderung für 2020.
Trotz dem zum Teil strengen Ausgangsverbot während dem Lockdown in Marina di Ragusa (MdR) hatten wir eine angenehme Zeit. Wir konnten zwar nicht wie gehofft Sizilien während unserem Winterlager in MdR erkunden und unseren Mietwagen mussten wir für zusätzliche 3 Monate mieten, da wir ihn während dem Lockdown nicht nach Catania zurückbringen konnten. Dafür beschäftigten wir uns mit Reinigungsarbeiten, Nähen von Abdeckungen für die Winschen und den Tender sowie mit Kochen und Brotbacken. Ende April kamen dann unsere Schweizer Stegnachbarn Ruedi und Sabina aus der Schweiz zurück, wobei sie zuerst eine 10-tägige Quarantäne auf ihrem Schiff verbringen mussten. Leider brach sich Sabina kurz nach der Quarantäne bei einem unglücklichen Fahrradunfall den linken Arm, mit dem Resultat, dass sie 6 Wochen lang den Arm eingegipst hatte. Als im Mai die Ausgangssperre etwas gelockert wurde und auch der Besuch von Restaurants wieder erlaubt war (natürlich mit Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsvorschriften), besuchten wir auch ab und zu wieder einmal ein Restaurant. Gleichzeitig wurden auch die do-it-yourself Geschäfte wieder geöffnet, so dass Reparaturmaterial usw. wieder eingekauft werden konnte. Ab Anfang Juni wurden endlich auch die Vorschriften für das Reisen mit dem Schiff gelockert. Ab sofort konnte man aus Italien kommend auch italienische Häfen wieder anlaufen. Länder wie Griechenland, Tunesien usw. verboten jedoch die Einreise generell, wenn man von Italien her kam oder man musste an einer bestimmten Koordinate in Quarantäne vor Anker und durfte das Schiff während dieser Zeit nicht verlassen. Alles also noch nicht so attraktiv, aber man merkte, dass einige Yachties es nicht mehr aushielten immer im selben Hafen zu sein. Langsam verliessen einige Yachten den Hafen mit dem Ziel, wenigstens rund Sizilien wieder mal an einen anderen Ort zu kommen. Natürlich mit der Hoffnung, dass die Lockerungen bald ausgeweitet würden. Als dann gegen Ende Juni verkündet wurde, dass die Grenzen in der EU grundsätzlich wieder geöffnet werden (teils noch mit Einschränkungen), entschlossen auch wir MdR zu verlassen. Wir hatten unsere diesjährigen Pläne geändert. Anstelle den Sommer in Griechenland und der Türkei zu verbringen (beide Länder hatten die Einreise noch stark eingeschränkt) wollten wir nach Canet en Roussillon in Frankreich und dann weiter nach Almerimar in Spanien segeln. In Canet sollten bei der Werft BMS noch ein paar Servicearbeiten und gewünschte Änderungen durchgeführt werden.
Zusammen mit Wasabi, dem Schiff von Ruedi und Sabina, verliessen wir Ende Juni MdR in Richtung Syrakus und Taormina. Dort trennten sich dann unsere Wege. Ruedi und Sabina segelten weiter nach Otranto um Verwandte zu besuchen und wir segelten weiter nach Norden durch die Strasse von Messina nach Vigo Marina. Von dort ging es dann weiter an die Amalfi Küste, dann an Capri und Ischia vorbei zur Insel Procida. Nach ein paar Tagen segelten wir weiter zur Insel Ponza und verbrachten dort einige schöne Tage. Von Ponza reisten wir dann weiter, vorbei an Civitavecchia nach Porto Ercole, dann vorbei an Giglio bis nach Elba. Nach ein zwei Wochen setzten wir unsere Reise nach Norden weiter. Wir segelten an die Nordost Küste von Korsika und von dort über das Ligurische Meer nach Menton, wo wir seit MdR zum ersten Mal wieder in einem Hafen festmachten und Monte Carlo besuchten. Weiter ging es via St. Tropez nach Bormes les Mimosas, wo wir vor Anker auf das Abflauen des Mistrals warteten. In dieser Zeit meldete sich plötzlich Rolf’s Jugendfreund Jürg Weber per Whatsapp auf dem Handy von Rolf. Jürg war geschäftlich in St. Tropez und fragte an, ob er uns besuchen könne. Er habe via AIS gesehen, dass wir in der Nähe sind. Mit Jürg zusammen hatte vor über 45 Jahren Rolf’s aktives Segeln mit Regattasegeln auf einem 470er seinen Anfang genommen. Mit Freude sagten wir dem Besuch zu, denn alle anderen Besuche von Verwandten und Freunden, welche für dieses Jahr geplant waren, konnten aufgrund der unsicheren Corona-Situation und den Reiseeinschränkungen nicht empfangen werden. Jürg verbrachte insgesamt 3 Tage bei uns auf dem Schiff. Er und Rolf konnten wieder mal von den alten Zeiten schwärmen. Nach dem Besuch von Jürg ging es mit günstigem Wind von Bormes les Mimosas nach Cap d’Adge und von dort weiter bis nach Canet en Roussillon.
Nun sind wir wieder einmal in Canet en Roussillon vor der Werft BMS an der Pier mit Zubenubi festgemacht. Die Arbeiten haben bereits begonnen und wir hoffen, dass wir Mitte Oktober nach Almerimar in unser Winterlager weitersegeln können. Bevor wir in Almerimar jedoch Zubenubi für ein paar Monate parkieren, müssen wir zuerst noch bis nach Gibraltar segeln, da Zubenubi ja innerhalb von 18 Monaten die EU bzw. deren MWST-Regime verlassen muss. Ob jetzt alles so klappt wie geplant, hängt sehr stark von der Corona Entwicklung ab. Fast ganz Europa, Spanien und Frankreich momentan besonders, ist von einer zweiten Welle der Corona Pandemie betroffen und alle hoffen, dass es nicht zu einem weiteren Lockdown kommt.
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Euer Zuben Ubi Team
Wir sind weiterhin in unserem Winterquartier in Marina di Ragusa. Wie alle hier in Italien beeinträchtigt unser Leben das Corona Virus, welches seit Wochen in Europa sein Unwesen treibt. Italien (insbesondere der Norden) ist davon als erstes Land in Europa besonders betroffen worden und die Regierung verfügte Anfangs März eine Ausgangssperre über das gesamte Land. Die ersten einschränkenden Massnahmen wurden jedoch bereits Anfangs/Mitte Februar getroffen. Doch zuerst von Anfang an.
Im November 2019 rückte der Tag der Auswasserung von Zubenubi näher und wir mussten zusammen mit Chili in ein gemietetes Appartement in einer Villa im Ort umziehen. Es war geplant, dass die Arbeiten an Zubenubi ca. 20 Tage dauern würden. Das Appartement mieteten wir vorsorglich aber für den gesamten Monat November. Die Auswasserung klappte eigentlich sehr gut, obwohl der Platz in der Bucht des Krans sehr eng war und Zubenubi rückwärts einparkiert werden musste. Zubenubi hatte die maximale Grösse, welche hier in der Marina di Ragusa aus dem Wasser gehoben werden konnte. In der Bucht hatte es links und rechts von Zubenubi gerade noch je 30 cm Platz. Es war so eng, dass sogar die Fender, welche normalerweise für den Schutz der Schiffe montiert waren, abmontiert werden mussten. Das Manöver klappte aber sehr gut ohne irgend eine Berührung und Zubenubi konnte aus dem Wasser gehoben werden. Zubenubi war nun bereit für einen gänzlich neuen Unterwasseranstrich, den Austausch der Faltpropeller gegen neue Drehflügel-Propeller und die Reparatur am Motor auf der Steuerbordseite, welcher in letzter Zeit Oel oder Diesel verlor. Wie immer in solchen Situationen kommt es aber anders, als es ursprünglich geplant war. Das Wetter hier auf Sizilien machte uns einen Strich durch die Rechnung. Zwar konnte der alte Unterwasseranstrich nach mehreren Versuchen entfernt werden, aber es war lange Zeit regnerisch und die Schiffsrümpfe waren zu feucht, um mit den Arbeiten am neuen Unterwasseranstrich zu beginnen. Die Arbeiten verzögerten sich immer mehr, es ging gegen Ende November zu und wir mussten die Miete unseres Appartements verlängern. Eine willkommene Abwechslung in unserem Appartement war der Besuch unserer Schweizer Schiffsnachbarn Ruedi und Sabina, welche Raclette Käse von der Schweiz mitbrachten. Es war ein gelungener Raclette Plausch. Da sich das Wetter auch im Dezember nicht besserte und die Arbeiten nicht fortgeführt werden konnten, entschlossen wir uns, über Weihnachten und Neujahr in die Schweiz zurück zu reisen. Die Werft hoffte, dass sie Anfangs 2020, bei besserem Wetter, mit dem neuen Anstrich beginnen könnte.
Wir reisten kurz vor Weihnachten in die Schweiz und verbrachten die Festtage mit unseren Familien. Anfangs Januar trafen wir noch Freunde anlässlich einer grossen Geburtstagsparty. Mitte Januar erhielten wir die Mitteilung der Werft, dass die Arbeiten an Zubenubi durchgeführt werden konnten und dass das Schiff bereit sei einzuwassern. Ende Januar flogen wir zurück nach Sizilien, kontrollierten die Arbeiten am Schiff noch auf dem Trockenen und begleiteten Zubenubi zurück ins Wasser. Anfangs Februar flog dann Alice nochmals in die Schweiz, um beim Geburtstag ihrer Mutter anwesend zu sein. Als sie Mitte Februar zurück nach Sizilien flog, waren die Auswirkungen des Corona Virus bereits bemerkbar. In gewissen Gebieten in Norditalien hatte sich der Virus exponentiell ausgebreitet und am Flughafen in Catania wurde bei jedem bereits die Temperatur gemessen. Gegen Ende Februar wurden in Sizilien bereits die ersten Massnahmen, wie Sicherheitsabstände und Hygieneregeln, gegen die Ausbreitung des Virus getroffen und Anfangs März wurde über ganz Italien eine Ausgangssperre verordnet und alle nicht Lebensnotwendigen Geschäfte mussten schliessen. Seit dieser Verordnung sind eigentlich nur noch Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und zum Teil Kioske geöffnet. Das Reisen auf der Insel wurde immer mehr eingeschränkt und seit Mitte März muss man, wenn man sich ausserhalb seiner Wohnung/Haus (für uns bedeutet dies ausserhalb des Hafens) bewegt, immer ein persönliches Dokument auf sich tragen, in welchem klar festgehalten ist, weshalb man sich draussen bewegt. Dieses Dokument wird bei Polizeikontrollen überprüft. Für uns bedeutet dies, dass wir nur noch alle 7-10 Tage Frischprodukte und 1 Mal pro Monat haltbare Produkte einkaufen gehen. Eigentlich nichts Besonderes für Yachties, da man dies ja auch auf Langfahrt-Törns so handhabt. Doch das soziale Leben hier in der Marina di Ragusa, was den Hafen ja so angenehm machte, ist vollkommen eingestellt. Leider wurde zwischenzeitlich auch der Post- resp. Paketversand stark reduziert und natürlich sind auch die Geschäfte der Shipchandler und Heimwerker geschlossen, so dass man benötigtes Material für Reparaturen, Reinigung etc. auch nicht beschaffen kann.
Uns bleibt also im Moment nichts anderes übrig, als hier im Hafen auszuharren und abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wir könnten zwar jederzeit mit Zubenubi auslaufen, aber wohin soll man gehen. Zwischenzeitlich haben alle Länder hier ums Mittelmeer Einreisebeschränkungen erlassen. Hier in Marina di Ragusa fühlen wir uns gut aufgehoben, sind in einem sicheren Hafen und bekommen in den Geschäften hier im Dorf bis jetzt noch immer alles Notwendige. So wie es momentan aussieht, werden wir höchstwahrscheinlich nicht vor Ende Mai oder Juni von hier weiterreisen können. Unsere Pläne für dieses Jahr werden wir überarbeiten, sobald klar ist, wie und wohin man reisen kann/darf.
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Euer Zuben Ubi Team
Am Abend des letzten Septembertages kamen Franziska, Lara und Jürg an Bord von Zubenubi. Zusammen mit ihnen hatten wir vor nach Marina di Ragusa zu segeln. Doch zuerst war am nächsten Tag der Besuch des Aetna geplant. Den Aetna hatten wir ja schon von weitem bei der Fahrt über die Strasse von Messina gesehen, wie er ständig wieder Rauchwolken in den Himmel schickte und nach einer Nacht in der Bucht von Taormina hatte auch Zubenubi etwas Asche von ihm mitbekommen. Alice, Franziska, Lara und Jürg machten sich also am ersten Oktobertag auf, die Tätigkeiten des Aetna aus der Nähe zu sehen. Beeindruckt von der Landschaft auf diesem aktiven Vulkan kamen sie am Abend wieder zurück auf Zubenubi und am nächsten Morgen ging es dann los Richtung Marina di Ragusa. Unser nächstes Etappenziel war die Bucht von Syrakus. Doch nach ein paar Stunden an der Sonne auf der Flybridge war erstmal ein Badehalt in einer Bucht vor Augusta angesagt. Das Wasser hatte immer noch 24 Grad. Nach dem kurzen Halt ging es dann weiter in die Bucht von Syrakus. Die nächsten 2 Tage wurde dann die Altstadt von Syrakus und die historischen Bauwerke besichtigt. Aufgrund der Wettervorhersagen beschlossen wir dann, von Syrakus direkt bis Marina di Ragusa zu segeln. Nachdem wir die Südostspitze von Sizilien passiert hatten, bekamen wir aber starken Westwind und bis zu 3 Meter hohe Wellen auf die Nase. Nach gut 2 Stunden gegenan Motoren beendeten wir aber dieses Unterfangen, kehrten um und suchten in der Bucht von Porto Palo einen Ankerplatz. Hier hatten wir einen gut haltenden Ankergrund und keinen Schwell. Gemäss den aktuellen Wettervorhersagen sollte sich das Wetter nach Mitternacht etwas bessern. Der Westwind sollte einiges schwächer werden und auch die Wellenhöhe sollte nachlassen. Dieses Wetterfenster sollte etwa bis Mittag anhalten, danach würde der Westwind für mehrere Tage wieder stärker werden. Mit diesen Aussichten gab es eigentlich nur die eine Variante, nach Syrakus zurück zu segeln und dort ein paar Tage auf Wetterbesserung zu warten oder die andere Variante, in der Nacht einen zweiten Versuch Richtung Marina di Ragusa zu starten. Wir beschlossen, um 02:00 Uhr einen zweiten Versuch zu starten und die rund 30 Meilen mit Maschine, gegen Wind und Wellen, zu bewältigen. Wir starteten also kurz nach Mitternacht und hatten nach passieren der Isola delle Correnti wieder Wind und Wellen gegen uns. Beides war aber wie angekündigt etwas weniger stark und wir setzten unsere Reise bzw. den Ritt weiter bis nach Marina di Ragusa. Dort war einzig noch die Hafeneinfahrt etwas kritisch, da die Wassertiefe der Einfahrt von einer Sandbank etwas beeinträchtigt wird. Wir wurden aber von einem Marinero vor dem Hafen abgeholt, welcher mit seinem Schlauchboot voraus fuhr und uns anwies, ihm genau zu folgen. Das Anlegen am Quai war dann schon fast Routine und wir waren sicher vertäut in der Marina di Ragusa angekommen.
Die folgenden Tage lernten wir die recht aktive Community der Yachties in der Marina di Ragusa und den Ort selbst kennen. Wir besuchten gemeinsam die Städte Ragusa, Modica und Scicli und kurz vor Ferienende besuchten Franziska, Jürg und Lara noch das Tal der Tempel bei Agrigento. Danach hiess es wieder einmal Abschied nehmen. Von Catania aus reisten sie zurück in die Schweiz. Für uns hiess es jetzt, mit den verantwortlichen der Werft zusammen zu sitzen und die Arbeiten an Zubenubi im Detail zu besprechen. Gleichzeitig mussten wir, für die Zeit in welcher Zubenubi an Land stand, eine Unterkunft für uns und Chili an Land suchen. Gegen Mitte Oktober kam dann noch die Anfrage von Tina, meiner Jugendliebe, ob sie sich für ein paar Tage bei uns im Süden vom stressigen Leben in Zürich erholen und etwas Sonne tanken könne. Die Anfrage beantworteten wir gerne positiv und freuten uns auf die Abwechslung und das Wiedersehen. Wir holten Tina am Flughafen in Catania ab und besuchten zusammen mit ihr nochmals Ragusa und dann auch das Tal der Tempel und auch die türkische Treppe bei Agrigento. Das Wetter spielte zwar nicht jeden Tag mit, war aber sicher um einiges Wärmer als in der Schweiz zu dieser Jahreszeit. Wir genossen die Tage zusammen mit Tina und am Abreisetag, auf dem Weg nach Catania, besuchten wir zusammen noch Syrakus.
Wieder zurück in Marina di Ragusa mussten wir uns langsam für den Umzug in unser „Landquartier“ vorbereiten. Mit der Werft hatten wir abgemacht, dass Zubenubi Anfangs November aus dem Wasser kommt. Uns blieben also nur noch ein paar Tage auf unserem schwimmenden Zuhause.
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Euer Zuben Ubi Team
Nachdem wir die Bucht von Kotor verlassen hatten, segelten wir nördlich der Küste entlang bis in die Bucht von Cavtat, wo wir am Abend, diesmal mit kroatischer Flagge und Q-Flagge unter der steuerbord Saling, am Zollquai zuerst anlegten. Wir begaben uns zur Polizeistation (welche interessanterweise eigentlich in einem Restaurant seine Büros hat) um in Kroatien einzuklarieren. Auch hier verlief alles ganz problemlos und in einer erstaunlich hohen Geschwindigkeit. Da der Zoll seine Büros jedoch bereits geschlossen hatte, riet uns die Polizei, in der Bucht zu ankern und am nächsten Tag mit dem Tender an Land zu kommen um die Zollformalitäten zu erledigen. Wie empfohlen begaben wir uns am nächsten Morgen zum Zollbüro, wo wir, nachdem wir es gefunden hatten, sehr nett aber auch konsequent empfangen wurden. Hier verlangte der Zoll erstmals die Schiffsdokumente im Original. Bisher hatten wir immer Kopien vorbereitet, was auch immer genügte. Die Originale hatte ich natürlich nicht dabei, also wieder zurück zum Schiff und nochmals einen Anlauf. Mit den Originaldokumenten verlief das Einklarieren dann problemlos. Bereits hier zeigte sich aber, dass Kroatien nicht zu den günstigsten Orten im Mittelmeer zählt. Um die kroatischen Gewässer befahren zu dürfen, muss man eine Bewilligung kaufen, welche für unser Schiff rund 400 € pro Monat betrug. Zudem muss man, wie sich später herausstellte, vielerorts eine sogenannte Nationalpark-Gebühr bezahlen, welche so zwischen 20 und 30 € pro Nacht beträgt. Diese Gebühr wird einem in vielen Buchten, in denen man lediglich in der Nähe eines Naturschutzgebietes ankert, von Nationalparkwächtern, welche mit Schlauchbooten umher fahren, direkt am Boot eingezogen. Zu all diesen Gebühren kommen dann noch teils horrende Hafengebühren dazu, welche einem dazu bewegen, doch nicht allzu lange in den Gewässern von Kroatien zu bleiben. Nichts desto trotz, wollten wir einen Teil von Kroatien sehen, da die Inseln und Küsten wirklich sehr schön sind. Wir lösten also mal eine Bewilligung für einen Monat (das Geld muss man in der Landeswährung Kuna in bar bezahlen, Kreditkarten wurden nicht akzeptiert) und schlossen das Einklarieren in Kroatien und in den Schengenraum damit ab. Da unsere beiden Gäste demnächst wieder die Rückreise in die Schweiz antreten mussten, fuhren wir von Cavtat nördlich Richtung Dubrovnik. Eigentlich wollten wir dort eine Nacht bleiben, aber die Ankerstellen und der Hafen waren bereits übervoll, so dass wir an der historischen Stadt Dubrovnik vorbei weiter nach Norden fuhren. Etwas nördlich von Dubrovnik fanden wir dann eine Bucht, in welcher wir wettermässig geschützt gut ankern konnten. Von dieser Bucht aus war man mit dem Taxi in 10 Minuten in Dubrovnik und in gut 20 Minuten auf dem Flughafen von Dubrovnik. Nach zwei Nächten in dieser Bucht war es Zeit für Philipp und Silvan, via Airport Dubrovnik wieder in die Schweiz zurück zu fliegen. Wir setzten sie samt Gepäck an Land, von wo sie mit einem Taxi zum Flughafen fuhren und zurück in die Schweiz reisten. Wir machten uns derweil auf, zur Insel Mljet zu segeln, wo wir in der gut geschützten Bucht Mljet-Okuklje am Pier der Konoba Maran einen Platz für zwei Nächte reserviert hatten. Danach ging es für drei weitere Nächte weiter zur Insel Lastovo, wo wir mit der Bucht Skrivena Luka wiederum eine sehr geschützte Bucht fanden und dort am modernen Quai der Marina Skrivena Luka fest machten. Nebst der Gebühr für die Marina kamen aber auch noch die Nationalpark Gebühr hinzu. Bei einem Ausflug über die Insel zum Dorf Lastovo, hätte Alice beinahe einen weiteren Bewohner für Zubenubi mitgenommen. Eine junge, schöne und sehr anhängliche Katze hatte es ihr angetan. Als wir beim Dorfplatz auf einer Parkbank auf unseren Taxi warteten setzte sich die kleine Katze sofort auf den Schoss von Alice und fühlte sich dort richtig geborgen. Aber man kann ja nicht alles was einem gefällt einfach so mitnehmen. Die Taxifahrerin meinte dann aber noch, dass Alice die Katze schon hätte mitnehmen können. Es habe nämlich genügend Katzen in Lastovo.
Nach Lastovo ging es dann weiter zur Insel Korcula, wo wir im Durchgang zwischen der Insel Korcula und der kleinen Insel Badija, direkt vor dem dortigen Kloster, einen guten Ankerplatz fanden. Die Wetteraussichten für die kommenden Tage waren nämlich sehr schlecht und bewahrheiteten sich auch. Eine Gewitterfront an der anderen überquerte dieses Gebiet und wir waren gezwungen, mehr als eine Woche auf eine Wetterbesserung zu warten. Zwischenzeitlich war es September geworden und der Herbst schickte seine ersten Vorboten mit Starkwind und Regen. Trotzdem hatten wir stundenweise Gelegenheit zwei drei Ausflüge nach Korcula zu unternehmen. Korcula Stadt ist ebenfalls sehr sehenswert, hat gute Einkaufsmöglichkeiten und eine Vielzahl an guten Restaurants. Gleichzeitig, als das Wetter wieder besser wurde, bekamen wir die Nachricht, dass eine gute Freundin zusammen mit ihrem Freund, ihrer Schwester und ihrem Vater auf der Insel Hvar in den nächsten Tagen ihre Ferien verbringen werden und sich freuen würden, uns zu treffen. Wir vereinbarten, dass wir uns in Starigrad auf der Insel Hvar in den nächsten Tagen treffen würden. In Starigrad bekamen wir zu einem noch akzeptablen Preis einen Hafenplatz und verbrachten sehr schöne Tage zusammen mit unseren Freunden. Da sie schon seit Jahren die Insel Hvar besuchen und mit dem Auto angereist waren, genossen wir die Gelegenheit, dass sie uns die Insel und insbesondere sehr gute Konobas zeigten. Auch Chili zog seine Vorteile aus diesem Besuch. Dank der Anreise mit dem Auto aus der Schweiz und Österreich, konnten wir auch eine Bestellung von Katzensand für das Katzenklo von Chili aufgeben. Der Katzensand, welcher Chili echt gerne hat, war in Kroatien eher schwer aufzutreiben. Als wir unsere Freunde in Starigrad das erst Mal auf das Schiff zugehen sahen, waren wir erstaunt, über die Menge Katzensand welche sie da anschleppten. So ein Sack mit Katzensand ist ja nicht gerade leicht und von diesen Säcken schleppten sie gerade mehrere, zum Erstaunen vieler Fussgänger am Pier von Starigrad, zu unserem Schiff.
Nach der wirklich sehr schönen und insbesondere auch genussvollen Zeit zusammen mit unseren Freunden, war es wieder einmal Zeit, Abschied zu nehmen. Ihre Ferien gingen langsam zu Ende und wir hatten uns entschieden, zurück Richtung Italien zu segeln. Seit dem Frühling wussten wir, dass wir den Unterwasseranstrich von Zubenubi diesen Herbst generell überholen lassen müssen. Wir hatten verschiedene Werften angeschrieben, um herauszufinden, wo eine solche Arbeit möglich wäre. Das Problem war, dass in der Umgebung unseres jetzigen Standortes keine Werft zu finden war, welche in der Lage war, einen Katamaran mit 9,5 Meter Breite aus dem Wasser zu heben. Die Werften, welche dazu in der Lage waren, befanden sich in Tivat in Montenegro und in Marina di Ragusa auf Sizilien. Da wir gleichzeitig auch die Wintermonate auf dem Schiff verbringen würden, entschieden wir uns schlussendlich für den Süden von Sizilien. Vom Breitengrad her gesehen waren wir dort auf der Höhe von Nordafrika, was von den Temperaturen her wahrscheinlich angenehmer ist als in Montenegro. Nach der Verabschiedung von unseren Freunden segelten wir aufgrund des guten Wetterfensters von Starigrad direkt nach Manfredonia an die Ostküste von Italien. Von Manfredonia aus segelten wir in Etappen an Bari und Brindisi vorbei bis nach Santa Maria di Leuca, wo wir an der selben Stelle ankerten wir bei der Hinreise. Dann ging es wieder zurück über den Golfo di Taranto, entlang der kalabrischen Küste nach Westen, über die Strasse von Messina in die Bucht von Taormina. Dann ging es weiter bis nach Catania, wo wir Ende September an einem scheusslichen Schwimmsteg im Hafen von Catania, an einem viel zu engen Platz, festmachten. Eine Nichte von Alice, zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Freund hatten sich für 10 Tage Ferien auf Zubenubi angemeldet. Sie würden nach Catania fliegen und von dort zu uns an Bord kommen.
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Euer Zuben Ubi Team
Momentan sind wir bereits in unserem „Winterlager“ und haben endlich Zeit, von den vergangenen Monaten zu berichten.
2 Tage nachdem wir die Schwestern von Alice in Castellammare del Golfo verabschiedeten und sie sich auf den Heimweg in die Schweiz machten, setzten wir Segel um an der Nordküste von Sizilien Richtung Osten zu segeln. Wissentlich, dass der Monat August der Hauptferienmonat in Italien ist und wir wahrscheinlich volle Buchten und Marinas antreffen werden und dass die Preise saisonal jetzt am höchsten sind. Wir passierten das Capo Gallo und Palermo, die Hauptstadt von Sizilien und waren erstaunt, wie abwechslungsreich und grün die Küste von Sizilien ist. Unser Tagesziel war die Bucht von Cefalù, wo wir hofften, im Schutz der Hafenmole und der Felsen im Osten der Bucht ankern zu können. Die Bucht war zwar gut besucht, aber wir fanden einen guten Ankerplatz nahe der Felsen auf rund 5 Meter Tiefe und auf Sand. Die Altstadt von Cefalù ist echt sehenswert. Nicht nur die Kirche „Chiesa di Cefalù“ sondern auch die engen Gassen mit ihren vielen kleinen Geschäften und den vielen Restaurants. Mit dem Beiboot kann man im Nordwesten des Hafens an einem Quai der dortigen Bootsvermietungen festmachen und für eine Gebühr von 5 € den Tender den ganzen Tag parkiert lassen. Zudem bietet der Hafen einen Shuttlebetrieb mit mehreren Golfcarts in die Altstadt an (auch wieder für 5 €). Cefalù gefiel uns so gut, dass wir ein paar Tage in der Bucht vor Anker blieben. Zudem wollten wir für die Weiterreise auch den passenden Wind abwarten.
Als dann der Wind günstig war, machten wir uns auf, weiter nach Osten zu segeln. Unser Etappenziel war das Capo d’Orlando, wo wir westlich der neuen Marina Capo d’Orlando auf rund 7 Meter Tiefe den Anker in den Sand fallen liessen. Von dort aus wollten wir in den nächsten Tagen zu den Liparischen- oder Äolischen Inseln segeln. Doch zuerst besuchten wir die Marina Capo d’Orlando. Diese neue Hafenanlage ist beispielhaft gebaut mit viel Platz, grosszügiger Tankstelle, einem eigenen Platz für die Beiboote, mehreren guten Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Apotheke usw. Der Hafen ist sehr sauber und die Marineros waren allesamt sehr nett und hilfsbereit. Nach einem guten Nachtessen in einem der Restaurants ging es am nächsten Tag bei günstigem Wind weiter zu den Äolischen Inseln. Wir segelten an den Inseln Vulcano, Lipari und Salina vorbei bis nach Panarea. In der Bucht von Drautto machten wir an einer Boje fest. Im Preis der Boje war auch der Wassertaxi zum Dorf Panarea inbegriffen. Die Bojenfelder hier auf diesen Inseln sind recht weitläufig und ankern ist nur an wenigen Stellen mit genügender Sicherheit möglich, da der Grund mehrheitlich felsig und steil abfallend ist. Es empfiehlt sich also eine Boje zu nehmen, auch wenn die Preise nicht gerade die Günstigsten sind. Einen Wassertaxi zu bekommen ist dafür sehr einfach, da viele dieser Schlauchboote umherfahren und immer wieder Leute von den Booten aufpicken, um sie nach Panarea zu bringen. In Panarea selbst gibt es einfache Einkaufsmöglichkeiten und eine Vielzahl an Restaurants. Nach dem Besuch des Dorfes und einem Nachtessen ging es dann wieder mit einem Wassertaxi zurück zu Zubenubi. Die nächtliche Rückfahrt mit dem Taxi durch das mehrheitlich nicht beleuchtete Bojenfeld war dann doch etwas abenteuerlich, da man in der Dunkelheit sozusagen nichts sehen konnte. Doch der Taxidriver fuhr zügig durch das Bojenfeld und wich den unbeleuchteten Bojen gekonnt aus. Wahrscheinlich kannte er den Standort jeder Boje auswendig und lieferte uns präzise an unserem Schiff wieder ab. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag noch zur Insel Stromboli segeln, aber das Wetter und der Wind machten uns einen Strich durch unsere Reisepläne. Wir bekamen stärkeren Nordwind und die Wetteraussichten der nächsten Tage kündete Regen und weiterhin Nordwind an. Wir beschlossen also, wieder südwärts zu reisen und die Strasse von Messina zu passieren.
Wie erwartet hatten wir recht Strömung in der Strasse von Messina die uns auf unserem Weg nach Süden unterstützte. Das Engniss zwischen dem Festland Italien und der Insel Sizilien ist sehr interessant zu befahren. Man muss die vielen Fähren, die im 5 Minuten Takt die Strasse überqueren gut im Auge behalten. Zudem lenken die Schwertfisch-Fischer mit ihren abenteuerlichen Booten die Aufmerksamkeit auf sich. Sie fahren in der Strasse von Messina, teils mit recht hohem Tempo, kreuz und quer auf der Suche nach den beliebten Fischen. Die Männer im hohen, turmähnlichen Ausguck auf dem Schiff müssen bei diesen Manövern wirklich seefest sein. Nach der Strasse von Messina segelten wir östlich der kalabrischen Küste entlang bis nach Crotone. Sort stoppten wir für eine Nacht, um am nächsten Morgen den Golfo di Taranto zu überqueren bis nach Santa Maria di Leuca, am südlichsten Punkt des Absatzes von Italien. Da der Hafen und die Bucht von Leuca geragelt voll war, fuhren wir etwas nördlich der Küste hoch, wo wir einen guten Ankerplatz auf Sand fanden. Dort warteten wir ein paar Tage auf ein Wetterfenster, damit wir um den Absatz herum in der Adria nördlich bis Brindisi segeln konnten. Zwischenzeitlich hatten wir nämlich die Anfrage von unserem Neffen Philipp und seinem Kollegen Silvan erhalten (die zwei waren ja bereits in Ibiza bei uns auf Zubenubi), ob sie ein paar Tage zu uns aufs Schiff kommen könnten. Da bot sich Brindisi mit seinem internationalen Flughafen und dem sehr nahe gelegenen Stadthafen perfekt an, um die zwei an Bord zu nehmen. Der Besuch kam uns auch gelegen, hatten wir so doch 4 Hände mehr an Bord für die Überfahrt nach Montenegro. Der Hafen in Brindisi ist eigentlich perfekt und am Stadtquai liegt man gratis. Zwar hat man weder Strom noch Wasser, dafür ist das Hafenamt und der Zoll zu Fuss gut erreichbar. Nach ein paar Tagen in Brindisi und der Ankunft der zwei aufgestellten Jungs, klarierten wir in Brindisi aus der EU aus und machten uns an die Überfahrt nach Montenegro. Nach einer doch recht holprigen nächtlichen Überfahrt, erreichten wir am nächsten Morgen um 09:00 Uhr den Eingang der Bucht von Kotor, setzten die montenegrinische- und die Q-Flagge unter der steuerbord Saling und fuhren bis nach Zelenika, um in Montenegro einzuklarieren. Für uns war es das erste Mal, dass wir in ein nicht EU-Land einliefen, doch es funktionierte alles problemlos. Hafenbehörde bzw. Polizei und Zollbeamte in Zelenika waren allesamt sehr hilfsbereit und die Formalitäten waren in kurzer Zeit erledigt. Nachdem wir nun offiziell die Gewässer von Montenegro befahren durften (wir lösten eine Vignette für 9 Tage), nahmen wir die Q-Flagge herunter und verliessen die Bucht von Kotor wieder. Wir hatten via Internet einen Hafenplatz in der Lustica Bay Marina, welche etwas südlich der Bucht von Kotor liegt, reserviert. Die Lustica Bay Marina hatte sehr gute Referenzen (welche wir heute gerne bestätigen) und bot den Hafenplatz zu einem guten Preis an. Die Marina und auch die dazugehörenden Häuser sind allesamt sehr neu und wurden unter der Leitung von Orascom bzw. Sami Sawiris mit viel Gefühl für die Landschaft als Retorte in diese Bucht „gepflanzt“. Wir wurden professionell und herzlich empfangen und lagen für 4 Tage in dieser neuen Marina, befreiten Zubenubi von seiner Salzkruste, genossen die guten Restaurants im Hafen und erkundeten von dort aus auch die Hafenstadt Tivat in der Bucht von Kotor. Die Bucht und Tivat würden wir ja bald auch auf dem Seeweg noch erkunden. Nach 4 Tagen in der Lustica Bay Marina verabschiedeten wir uns vom sehr netten und hilfsbereiten Hafenpersonal, legten die Leinen los und segelten zurück in die Bucht von Kotor. Dort ging es dann mit Maschine in die Bucht hinein bis nach Kotor, wo wir vor dem historischen Städtchen vor Anker gingen. Wir blieben 2 Nächte vor Kotor und erkundeten das historische Städtchen ausgiebig. Kotor ist wirklich sehenswert, die alten engen Gässchen, die guten Restaurants, die netten Leute und die überall anzutreffenden Katzen, welche wohl demnächst zum Wappentier von Kotor werden, beeindruckten uns sehr. Die Katzen waren im ganzen Städtchen anzutreffen. Sie werden von den Einheimischen gefüttert und geniessen fast ein paradiesisches Leben. Langsam wurde es aber Zeit, uns von Montenegro, welches uns sehr gut gefallen hat, zu verabschieden. Wir fuhren zurück nach Tivat, da wir beschlossen hatten, dort aus Montenegro auszuklarieren. Am Zollquai von Tivat wurden wir dann von einer Angestellten des Hafens in Empfang genommen, welche uns zum Hafenamt, zur Polizei und zum Zoll begleitete und uns so die Ausreise sehr vereinfachte. Alles lief perfekt und schon bald konnten wir vom Zollquai ablegen und uns auf den Weg nach Kroatien machen, welches ja nur um die Ecke liegt.
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Euer Zuben Ubi Team
Zwischenzeitlich sind wieder einige Meilen unter unseren beiden Rümpfen durchgeflossen. Nachdem wir in Aranci alles für den Austausch der Hydraulikpumpe unseres primären Autopiloten organisiert hatten, segelten wir zurück nach Porto Rotondo. Dort verbrachten wir die Wartezeit bis die neue Pumpe in Olbia eintraf. Wir genossen das klare Wasser in der gegenüberliegenden Bucht zum Schwimmen und auch den sehr angenehmen und hübschen Hafen mit seinen sehr guten Restaurants und die netten Leute. Empfehlenswerte Restaurants im Hafen von Porto Rotondo sind: Paramare, I Pirati, Del Molo und die Bar Boccondivino für einen ausgezeichneten Apéro.
Nachdem wir den Bescheid erhielten, dass die neue Hydraulikpumpe angekommen sei, segelten wir wieder zurück in den Golf von Aranci. Dort konnten wir im Hafen von Aranci einen Platz reservieren und die Hydraulikpumpe auswechseln. Erwähnenswert ist dabei der Marinero Franzesco, welcher die Yachten professionell abholt und auch beim belegen am Quai gekonnt mithilft.
Am selben Tag, als wir die Hydraulikpumpe des Autopiloten auswechselten kamen zwei Schwestern von Alice für ein paar Tage Ferien zu uns auf Zubenubi. Für die Zwei war es das erste Mal ihre Ferien auf einer Segelyacht zu verbringen. Um so sorgfältiger wollten wir es angehen, dass ihnen die Ferien auch wirklich Spass machen. Glücklicherweise machten Wind und Wellen mit und zeigten sich von der schönsten Seite. Zuerst segelten wir mit Genacker von Porto Aranci südlich nach Porto della Taverna, ankerten im glasklaren Wasser und genossen das Schwimmen und die Ruhe vor Anker. Da der Wind sich in der Nacht um 180 Grad drehte, segelten wir am nächsten Tag nördlich nach Porto Rotondo, und verbrachten dort die Nacht vor Anker (natürlich mit einem guten Nachtessen im Hafen von Rotondo). Danach ging es weiter Nordwärts durch das Maddalena Archipel über die Strasse von Bonifacio nach Bonifacio. Wir machten eine kurze Stippvisite im Hafen von Bonifacio und kehrten mangels gutem Ankerplatz und drehendem Wind wieder zurück nach Sardinien. Wieder zurück auf Sardinien ankerten wir in der Abenddämmerung in der Bucht La Marmorata. Wir genossen das klare Wasser zum Schwimmen und verbrachten eine ruhige Nacht geschützt vor Wind und Wellen. Aufgrund der Wetterlage entschieden wir uns am nächsten Tag Richtung Castelsardo weiterzureisen. In Castelsardo bekamen wir einen Hafenplatz (180 € für 1 Nacht !) und mussten natürlich auch das Dorf erkunden. Am nächsten Tag ging es durch die Passage Rada dei Fornelli an die Westküste von Sardinien. In der Rada dei Fornelli staunten alle über das glasklare türkisfarbene Wasser. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir dort sicher auch Schnorcheln und Schwimmen gegangen. Aber wir mussten weiter. Aufgrund der guten Wettersituation hatten wir uns entschlossen, an der Westküste von Sardinien bis nach Cagliari zu reisen. Nach 12 Stunden fiel der Anker in der schönen Bucht von Cala sa Codulera und für alle war der Sprung ins glasklare Wasser eine willkommene Abkühlung. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Buggeru, wo wir vor dem langen Sandstrand in der Spiaggia di Portixeddu ankerten und in Portixeddu im Ristorante Bar L’Ancora ein gutes Nachtessen genossen. Das Anlanden und Wegfahren mit dem Beiboot ist dort zwar etwas Abenteuerlich, da es viele Felsen und keinen wirklichen Anlegesteg hat. Beim Zurückfahren zu Zubenubi bemerkten wir, dass wir vergessen hatten das Ankerlicht einzuschalten, so dass wir zuerst unser Schiff wieder finden mussten. Der nächste Tag führte uns nach Porto Pino im Südwesten von Sardinien, wo wir vor einem wunderschönen Sandstrand mit hohen Sanddünen ankerten. Am Tag darauf hatten wir unser Etappenziel Cagliari erreicht. Dort konnten wir die nötigsten Einkäufe tätigen und bei teils starken Böen mit über 25 Knoten einen abenteuerlichen Tankstopp am Schwimmsteg der Tankstelle einlegen. Da uns der Lärm und die Wasserqualität in Cagliari nicht sonderlich gefallen hat, entschlossen wir, nach Cabo di Pula zu fahren und dort vor dem Schwell geschützt zu ankern. Zwischenzeitlich war nämlich Mistral aufgekommen, welcher vom Golf du Lyon östlich Richtung Sardinien drehte und entsprechenden Wind und Wellen mit sich brachte. Für den nächsten Tag sagten die Wetterfrösche etwas abflauenden Mistral für das Tyrrhenische Meer zwischen Sardinien und Sizilien voraus. Wir besprachen die Situation mit unseren Gästen und fragten sie, da langsam das Ende ihrer Ferien nahte, ob sie lieber von Cagliari oder von Palermo aus die Heimreise in die Schweiz antreten wollen. Wir erklärten ihnen auch, dass die Überfahrt nach Sizilien bei diesen Wetterverhältnissen wohl nicht die angenehmsten sein würden, dass Wind und Wellen aber mehrheitlich von achtern kommen würden, so dass es noch einigermassen erträglich sei, die Wettersituation auszunutzen. Gemeinsam beschlossen wir, das Wetter zu nutzen und am nächsten Tag nach Sizilien zu reisen. Die Reise am kommenden Tag war dann wie erwartet. Wir hatten Windstärken teils über 34 Knoten und Wellenhöhen von teils über 3 Metern. Die Überfahrt war dann teils mehr ein Ritt auf einem Rodeobullen als gemütliches dahingleiten. Aber wir kamen recht gut voran und nach 29 Stunden und über 190 Meilen erreichten wir Castellammare del Golfo, wo wir bei leichtem Schwell und teils geschützt hinter der Hafenmole den Anker von Zubenubi fallen lassen konnten. Die darauffolgenden 2 Tage erholten wir uns an diesem Ankerplatz und besuchten Castellammare del Golfo und seine guten Restaurants ein paar mal. Am 31.7.2019 war dann der Tag der Abreise unserer Gäste gekommen. Sie wollten zusammen mit ihrer Familie am 1. August den Geburtstag der Schweiz gemeinsam feiern. Wir genossen nochmals ein gutes Mittagessen in einem Restaurant im Hafen von Castellammare del Golfo und verabschiedeten Ursula und Silvia, die zwei Schwestern von Alice etwas bedrückt als der Taxi sie abholte und zum Flughafen von Palermo fuhr.
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Euer Zuben Ubi Team
Momentan sitze ich am Schatten im Cockpit bei 31 Grad. Wir liegen im Golfo degli Aranci auf Sardinien vor Anker. In den vergangenen 4 Wochen ist einiges passiert. Beginnen wir von Anfang an.
Kurz nachdem ich den letzten Statusbericht geschrieben hatte, meldete sich wieder einmal das Reparatur Teufelchen. Segeln und Leben auf einer Yacht wäre wahrscheinlich das non plus ultra, wenn da nicht immer etwas Unvorhergesehenes eintreten würde. Diesmal schlug das Schicksal in Form der defekten Waschmaschine an Bord zu. Die Waschmaschine war eigentlich das einzige Helferlein, welches wir an Bord nicht ausgewechselt hatten. Einige von Euch haben die Geschichte sicher schon aus dem Facebook von Rolf oder Alice gelesen. Wir schrieben Denis Ranjard von BMS ein WhatsApp und fragten ihn, ob er eine Adresse in der Nähe von Saint Tropez wüsste, welche uns weiterhelfen könnte. Wie gewohnt reagierte Denis sehr rasch und vermittelte uns die Adresse von Antoine Hutter und seiner Firma NAUTIPLUS in La Garde (Toulon). Leider war Antoine aber zu dieser Zeit noch in seinen Ferien und mit dem Motorrad in Deutschland unterwegs. Dadurch war er nur schwer zu erreichen. Als wir dann endlich mit ihm Kontakt hatten (für uns war es eine halbe Ewigkeit, obwohl es nur 4 oder 5 Tage dauerte), ging es eigentlich ruckzuck. Wir bestellten bei Miele Frankreich eine neue Waschmaschine an seine Adresse und suchten uns einen möglichen Hafenplatz in der Nähe von Toulon, wo wir wenn möglich längsseits an einem Quai anlegen konnten. Schliesslich hatten die alte wie auch die neue Waschmaschine je über 100 kg Gewicht und mussten aus dem Schiff hinaus bzw. die Neue wieder hinein gehievt werden. In Le Lavandou, in der Nähe von Hyères, bekamen wir für die Zeit des geplanten Liefertermins einen Platz längsseits an einem Quai, so dass der Austausch der Waschmaschinen stattfinden konnte. Das dieser Austausch nicht ganz einfach war, ist auf den Fotos zu diesem Statusbericht sicher zu erkennen. Dank der Beweglichkeit von Antoine gelang uns dies dann aber trotzdem recht gut.
Wie es der Zufall so will, waren zum Zeitpunkt unserer Hafentage in Le Lavandou Freunde von Alice und Rolf in der Nähe in den Ferien und benutzten die Gelegenheit für einen Besuch an Bord. Schlussendlich waren es sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Tage in Le Lavandou. Le Lavandou können wir eigentlich nur empfehlen. Der Hafen ist sehr sauber und das Hafenpersonal sehr nett und hilfreich.
Unser Ziel hatten wir aber nicht aus den Augen verloren und so legten wir nach knapp einer Woche in Le Lavandou ab und machten uns auf den Weg nach Korsika. Leider meinte es der Wind nicht allzu gut mit uns, so dass wir oft die Motoren zu Hilfe nehmen mussten. Zum Glück sind im Juni die Tage am längsten, so dass wir mit den letzten Sonnenstrahlen Calvi erreichten und in der Bucht von Calvi den Anker wieder fallen lassen konnten. An den folgenden 2 Tagen erkundeten wir Calvi mit seiner eindrücklichen Citadelle und genossen den Trubel in den engen Gassen. Danach hiess es Anker auf und weiter Richtung Süden. Den nächsten Zwischenstop machten wir bei Girolata, wo wir in einer kleinen Bucht neben dem kleinen Ort einen sehr schönen Ankerplatz fanden. An der Bar in Girolata genehmigten wir uns ein kühles Bier und schauten zwei Rindern zu, welche es sich vor der Bar gemütlich machten. Die wilde Gegend mit dem rötlichen Gestein, dem satten Grün der Bäume und Büsche und den teils interessanten Gesteinsformen ist wirklich sehr schön. Überhaupt ist die Westküste von Korsika sehenswert. Von den tiefen, teils verwinkelten Buchten mit den hohen Bergen im Hintergrund und dem satten Blau des Meeres im Vordergrund kann das Auge fast nicht genug bekommen. In Caselle, am südlichen Ende der Bucht von Propriano, war dann unser nächster Stop. In Caselle gibt es das Restaurant des Amis welches einen eigenen Steg hat, wo man sehr gut mit dem Dinghy festmachen kann. Das Essen im Restaurant ist sehr gut und das Personal sehr nett und professionell. Am Folgetag nutzten wir den leichten Wind aus Nordwest um vor dem angesagten Ostwind durch die Strasse von Bonifacio nach Sardinien zu segeln. Die Nacht lagen wir in Porto Puddu bei Porto Pollo, einer kleinen herzigen Bucht, vor Anker. Allerdings roch es in der Nacht als ob wir neben einer Kläranlage geankert hätten und wir waren froh, am frühen Morgen des nächsten Tages Weitersegeln zu können. Eine schöne Brise mit bis zu 20 Knoten aus Nord-Nordost trug uns durch das Madalena Archipel südwärts bis in den Golfo degli Aranci, wo wir momentan vor Anker liegen. In der Nacht kam dann die Überraschung, als eine der Megayachten ihren Schwarzwassertank kurz vor der Weiterfahrt entleerte und wir umgeben waren von Fäkalien. Die nächsten Tage werden wir den Norden von Sardinien etwas erkunden, um dann Mitte Juli angekündigte Verwandte in Olbia an Bord zu nehmen.
Auf dem Weg nach Sardinien mussten wir leider feststellen, dass die Hydraulikpumpe unseres primären Autopiloten neuerdings komische Geräusche von sich gibt. Nach kurzer Rücksprache mit Denis Ranjard von BMS wurde entschieden, die Hydraulikpumpe in Olbia auszuwechseln.
Klick auf Fotos um die Bilder zu diesem Statusbericht anzusehen. Das versprochene Video wird auch demnächst hier auf der Homepage und auf Youtube publiziert.
Euer Zuben Ubi Team
Juhuii, wir sind unterwegs. Es war eine schöne und angenehme Zeit im Hafen von Canet en Roussillon bei der Werft BMS, Azure Boat und unseren Nachbarn am Quai. Mitte Mai war es aber dann soweit und wir konnten die Leinen lösen. Die Umbau- und Reparaturarbeiten waren abgeschlossen. Eigentlich war Zuben Ubi schon Ende April reisebereit. Doch dann stellten wir fest, dass die Solarpanels, welche auf dem Dach montiert waren, nicht richtig funktionierten. 4 von insgesamt 6 Panels lieferten keinen Strom mehr. Ein weiterer Garantiefall, da sie noch kein Jahr alt waren. Bernhard von Azure Boat machte sich daran, alle auf dem Dach montierten Solarpanels in mühsamer Arbeit zu entfernen, da die Panels vollflächig mit Sikaflex verleimt waren und sie gegen neue Panels auszutauschen. Die neuen Panels machen qualitativ einen viel besseren Eindruck. Als auch diese Arbeit beendet war, warteten wir noch ein passendes Wetterfenster ab, füllten die Dieseltanks und liessen Zuben Ubi „frei“. Die geplante Route führte uns zuerst über den Golf du Lyon zur Insel Porquerolles, wo wir ein paar Tage blieben. Wir fanden eine schöne Ankerbucht und genossen das Alleinsein und die Freiheit. Zu dieser Jahreszeit waren noch nicht viele Charterschiffe unterwegs.
Nach ein paar Tagen vor Porquerolles hiess es dann Anker auf und Segel setzen. Neues Ziel war die Côte d’Azure und zwar St. Tropez. Gerade neben St. Tropez hat es eine kleine Bucht, wo man relativ geschützt und auf gut haltendem Grund ankern kann. Von dieser Bucht aus ist man mit dem Beiboot in wenigen Minuten im Hafen von St. Tropez. Zudem hat es in der kleinen Bucht auch Anlegestege, wo man das Beiboot ein paar Stunden parkieren kann. Mit einem 20 Minuten Spaziergang, am Strand entlang und am wirklich schön gelegenen und gepflegten Friedhof von St. Tropez vorbei, gelangt man ebenfalls direkt zum Hafen von St. Tropez. Trotz der vielen Besucher hat St. Tropez seinen Charme immer noch behalten. Klar ist es nicht mehr so wie vor 40 oder 50 Jahren, aber die kleinen Gassen, die Restaurants usw. sind immer noch da. Klar sind die Preise in St. Tropez höher als im Hinterland von Frankreich (das ist aber auf der ganzen Welt so, wo Angebot und Nachfrage der freien Marktwirtschaft folgen), aber es bietet auch einiges.
Momentan geniessen wir noch unsere „Ferien“ in St. Tropez. Sobald Wetter und Wind aber günstig sind, werden wir mit Zuben Ubi weiterreisen. Neues Ziel wird dann Korsika sein.
Klick auf Fotos um die Bilder zu diesem Statusbericht anzuschauen. Ein Video mit den Erlebnissen wird auch demnächst auf die Homepage geladen und auf Youtube publiziert.
Euer Zuben Ubi Team
Momentan schreiben wir den 6. März 2019. Alice, Chili und ich sind wieder in Canet en Roussillon auf Zuben Ubi. Unsere Winterferien in der Schweiz sind zu Ende. Wir sind mit viel Gepäck und sehr schönen Eindrücken aus der Schweiz wieder nach Canet en Roussillon gereist. An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an meine Schwester, welche uns ihren Mercedes Viano für den Transport nach Südfrankreich zur Verfügung gestellt hat. Es ist schon kaum vorstellbar, was man bei viel Freizeit in den diversen Läden alles findet, was man an Bord noch brauchen könnte. Wobei man später feststellen wird, dass man vieles davon dann doch nicht brauchte :-). Beginnen wir aber am Anfang.
Kurz vor Weihnachten fuhren wir mit Sack und Pack und natürlich Chili zurück in die Schweiz. Zuvor hatten wir alle Arbeiten, welche an Zuben Ubi gemacht werden mussten, mit der Werft BMS in Canet besprochen. Ziel war es, Ende Februar 2019 wieder zurück zu kehren und mit Zuben Ubi die nächsten Gegenden zu erkunden. Wir fuhren also zurück in die Schweiz und freuten uns, unsere Verwandten und Freunde wieder zu sehen. Wir verbrachten sehr schöne Weihnachten und einen gelungenen Rutsch ins Neue Jahr mit unseren Verwandten im Unterland. Danach reisten wir für 10 Tage ins Oberengadin, um auch den Schnee und die kalten Temperaturen zu geniessen. Chili hatte an der Reisetätigkeit und insbesondere auch am vielen Schnee im Engadin nicht so seine Freude. Es war ihm alles ein wenig zu weiss und zu kalt. Als wir wieder im Unterland ankamen, war er dafür um so glücklicher und verbrachte die Tage jeweils draussen auf der Wiese, im Wald oder irgendwo in einem Gebüsch. Er kam nur zurück um zu Essen oder dann an der Wärme zu schlafen. Alice und ich verbrachten diese Zeit mit dem Sichten unseres Foto-/Videomaterials, Treffen von Freunden und Verwandten, Shopping und Krankenbesuchen. Je länger wir in der Schweiz waren, um so mehr kam der Drang auf, wieder auf Zuben Ubi zurück zu kehren. Wir hatten zwar Kontakt zur Werft, waren aber trotzdem gespannt, wie weit die Arbeiten an Zuben Ubi fortgeschritten waren. Gegen Ende Februar waren wir dann nicht mehr zu halten. Wir packten unsere Sachen zusammen, staunten dabei wie viel sich angesammelt hatte und verabschiedeten uns von unseren Verwandten. Der Abschied fiel uns nicht leicht und eine oder andere Träne floss schon so im Stillen. Alice traf es besonders, da ihre Mutter kurz zuvor gesundheitlich doch sehr schwach war und in ein Alter-/Pflegeheim übersiedeln musste. Wir versprachen, in engem Kontakt zu bleiben und Neuigkeiten so oft wie möglich auszutauschen.
Jetzt sind wir wieder in Canet und wie es halt so ist, ist noch nicht alles fertig an Zuben Ubi. Wir werden also sicher noch 2-3 Wochen hier sein, bevor Zuben Ubi für die kommenden Reisen wieder bereit ist. Zwischenzeitlich kann sich auch Chili wieder an das Bordleben gewöhnen.
Klick auf Fotos um Bilder zu diesem Statusbericht und der Zeit in der Schweiz zu sehen. Bei den Videos haben wir auch noch den letzten Video vom vergangenen Jahr gepostet. Dabei handelt es sich um eine Zusammenfassung der letzten 4 Monate 2018. Falls Euch der Video gefällt, würden wir uns für ein Like 👍 freuen.
Euer Zuben Ubi Team
Nach einem sehr angenehmen Aufenthalt in der Marina von Roda de Bara haben wir ein passendes Wetterfenster genutzt, um nach Canet en Roussillon zu segeln. Mit Denis Ranjard von der Werft BMS konnten wir einen Hafenplatz ab Ende Oktober vereinbaren. Nach Canet en Roussillon mussten wir zurückkehren, da das Problem mit unseren beiden Quattros von Victron in Roda de Bara nicht behoben werden konnte und wir somit gezwungen waren, zum ursprünglichen Einbauer bzw. Lieferanten zurückzukehren. Auch unsere Probleme mit dem Bordcomputer sollten dort bzw. bei Robin Marin in Les Sables d’Olonne gelöst werden können. Zudem wollen wir auch noch ein paar andere Dinge ändern oder ergänzen lassen, welche uns während den vergangenen Wochen und Monate rund um die Balearen aufgefallen sind. Dazu gehören unter anderem ein zweiter Wassermacher, Änderung bei der Beleuchtung, Verbesserung bei den Wasserpumpen, Sonnensegel auf der Flybridge usw.
Nun sind wir bereits wieder gut 4 Wochen in Canet en Roussillon und die Arbeiten schreiten voran. Wir haben uns entschieden, Zuben Ubi bis Februar in Canet stationiert zu lassen, damit alle Arbeiten erledigt und das Schiff auch aus dem Wasser genommen und das Unterwasser gereinigt und neu gestrichen werden kann. Den Aufenthalt von Zuben Ubi in Canet nutzen wir auch dazu, Weihnachten und Neujahr in der Schweiz zu verbringen. So können wir unsere Familien und Freunde besuchen und mit ihnen zusammen die Festtage verbringen. Vielleicht kommen wir sogar dazu, etwas Skifahren zu gehen. Gleichzeitig nutzen wir die Zeit, um unsere vielen Fotos und das Video-Rohmaterial zu sichten und das eine oder andere auf unserer Homepage, YouTube und auch auf Facebook zu posten. Wir hoffen, dass wir aber auch ein paar eindrückliche Bilder und Videos von der, hoffentlich winterlichen, Schweiz machen und auf den erwähnten Medien präsentieren können.
Wenn Euch die Bilder auf Facebook bzw. die Videos auf YouTube gefallen, freuen wir uns natürlich, wenn Ihr sie liked und/oder auch mit Euren Freunden teilt. Ihr könnt auch den YouTube Kanal „Catamaran Zubenubi“ abonnieren. So seid Ihr jeweils automatisch über die neuesten Videos informiert.
Wir wünschen Euch schon jetzt ganz schöne Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Kommt gesund im 2019 an. Ihr hört wieder von uns.
Euer Zuben Ubi Team
Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Heute haben wir Jahrestag und das in zweierlei Hinsicht. Vor einem Jahr konnten wir den Kauf von Zubenubi abschliessen und gleichzeitig bekomme ich heute meinen 60. Jahresring. Ein Jahr voller Abwechslung ist hinter uns. Dazu gehören der Wechsel in die Selbständigkeit, Kauf von Zubenubi, Verkauf unseres Hauses in der Schweiz und Umzug auf Zubenubi, einige Monate Umbau von Zubenubi, wunderschöne Reisen um die diversen Inseln der Balearen, Ankern in schönen Buchten, Ärger mit der Technik, herrliche Sonnenauf- und untergänge, interessante kulinarische Erfahrungen, warten auf passende Wetterfenster usw.
Von Mahon auf Menorca, von wo der letzte Bericht stammte, sind wir an der Südwestküste von Menorca weiter Richtung Norden gesegelt. Schlussendlich landeten wir wieder in der Cala Galdana, wo wir ein paar Tage auf ein passendes Wetterfenster warteten, um zurück nach Mallorca zu segeln. Man merkte, dass der Herbst langsam Einzug hielt. Die Wassertemperatur betrug zwar immer noch über 26 Grad, aber Mistral und Tramontana waren jede Woche präsent und schickten Wind und Wellen zu den Balearen. Als der Wetterfrosch in Form von Windy anzeigte, dass in 5 Tagen sehr starker Mistral mit über 40 Knoten auf die Nordspitzen von Mallorca und Menorca treffen wird, begleitet mit bis zu 5 Meter hohen Wellen in der Meerenge zwischen diesen beiden Inseln, beschlossen wir unseren Standort ins Lee von Mallorca zu verschieben. Wir verabschiedeten uns von der Gala Galdana und segelten in die Bucht von Sant Jordi auf Mallorca, wo wir erstens den Ankergrund gut kannten und zweitens vor den Wetterkapriolen geschützt waren. Wir hatten eine angenehme und ruhige Zeit an unserem Ankerplatz und anhand der Anzahl Schiffe an diesem Strand merkte man, dass die Charter-Hauptsaison vorbei war. Trotzdem kamen in den ersten 24 Stunden als wir dort waren, doch einige Motor- und Segelyachten in die Bucht, welche wohl dieselben Absichten hegten wie wir. Nach 3 Tagen vor Anker mussten wir jedoch feststellen, dass unsere beiden Quattros von Victron nicht mehr in den Status „Inverter“ wechselten und wir so keinen 220 Volt Strom mehr an Bord hatten. Die Quattros erkannten nicht einmal mehr den Generator, welcher ja direkt 220 Volt Strom liefert und liessen den Strom nicht zu den Apparaten im Schiff durch. Lediglich die Erhaltungsladung der Batterien mittels der Solarzellen akzeptierte die Elektronik noch. Das Aufladen der Batterien mittels der beiden Hauptmaschinen funktionierte auch noch, so dass die Gefahr einer Tiefentladung der Lithiumbatterien mindestens gebannt war. Nun hiess es Kaffeewasser auf dem Grill heiss machen. Die Kontaktaufnahme mit dem Elektriker, welcher im Frühling die ganze Installation durchgeführt hatte, brachte keine Lösung. Uns blieb nichts weiteres übrig, als nach Palma zu segeln und zu hoffen, dass dort ein Elektriker mit entsprechenden Kenntnissen über Victron Anlagen uns vor Ort weiterhelfen kann. Von zwei erhaltenen Adressen, welche wir kontaktieren konnten, bekamen wir wenigstens von Einer eine Antwort. Leider war aber auch diese Negativ. Da nun doch einige Dinge nicht mehr oder nicht mehr richtig funktionierten (UKW Funk funktioniert immer noch nicht richtig, Bordcomputer mit Kommunikationsmodul startet nicht mehr, Quattros von Victron usw.), beschlossen wir, dass wir Zubenubi zurück nach Canet en Roussillon segeln, wo sich die Werft sicher um die Mängel kümmern würde. In Canet konnten wir ab dem 29.10. einen Platz reservieren. Die vorherrschenden Ost-/Nordostwinde bewogen uns, erstmals nach Roda de Bara zu segeln, wo wir glücklicherweise sofort einen Platz für Zubenubi erhielten. Wir erwischten ein passables Wetterfenster für den Nachttörn ans Festland, hatten Anfangs 25 Knoten Wind aus ca. 45 Grad und Wellen zwischen 1 und 2 Metern aus derselben Richtung. Obwohl hart am Wind (nicht gerade die bevorzugte Segelrichtung eines Fahrten-Catamaran) und Wellen, war die Überfahrt erstaunlich angenehm. Teils mit zwei Reffs, gegen Schluss nur noch eines, erreichten wir am nächsten Vormittag das Festland von Spanien. Hier nochmals herzlichen Dank an Knut und Petra Richter, den TO-Stützpunktleiter in Roda de Bara! Sie kümmern sich wirklich sehr gut um die Yachties hier in Roda de Bara. Ich kann die beiden und den Hafen nur empfehlen! Knut hat sogar den Elektriker hier im Hafen organisiert, damit er sich die Quattros von Victron mal betrachtet. Aber auch er konnte den Fehler bis jetzt nicht eruieren und hat Victron in Barcelona um Unterstützung angefragt. Vielleicht führt dies diese Woche noch zu einem Erfolgserlebnis.
Nun sind wir bereits 14 Tage in Roda de Bara und warten auf eine günstige Wetterlage um nach Canet en Roussillon aufzubrechen. Bisher hatten wir fast ausschliesslich östliche Winde und zum Teil sogar 3 Meter hohe Wellen ausserhalb des Hafens. Damit es uns nicht zu langweilig wurde, mieteten wir von Knut und Petra ein Auto und erkundeten die Umgebung von Roda de Bara. Tarragona ist ja nur 20 Autominuten entfernt und natürlich das Weinbaugebiet Penedès, welches eigentlich bis Roda de Bara reicht. Tarragona hat eine wirklich sehr schöne Altstadt und ist eine Reise Wert und bei der Fahrt durch das Penedès kamen wir auch nach Sant Sadurni d’Anoia, der Hauptstadt des Cava. Zwischenzeitlich wissen wir, dass aus Sant Sadurni d’Anoia fast 95 % der gesamten Cava-Produkion von Spanien stammt und dort eigentlich die besten Cavas gekeltert werden. Eine willkommene Aufstockung des Weinkellers von Zubenubi.
Wir hoffen nun, dass wir in den kommenden 10 Tagen günstiges Wetter bekommen, um nach Canet en Roussillon weiterzureisen. Wir haben beschlossen, Zubenubi dort für die nächsten 2-3 Monate zu stationieren, damit alle Mängel und auch nötige Servicearbeiten professionell durchgeführt werden können. Die Zeit werden wir auch nutzen, um unsere Freunde und Verwandten in der Schweiz zu besuchen und natürlich auch Weihnachten mit unseren Lieben zu feiern.
Die vergangenen Monate unterwegs mit Zubenubi betrachten wir als erweiterte Testfahrt. Wir haben sehr viel Vertrauen in unser Schiff gefunden und es ist in dieser Zeit unser richtiges neues Zuhause geworden. Wir freuen uns jetzt schon auf nächstes Jahr, wenn wir Zubenubi wieder von den Leinen erlösen und weitere Gegenden im Mittelmeer erkunden können.
Diese Statusmeldung kommt definitiv nicht aus Canet en Roussillon sondern aus Mahon auf Menorca, wo wir momentan mit Zubenubi liegen. Nach fast zwei Monaten das erste Mal wieder in einer Marina. Was ist in der Zwischenzeit alles geschehen? Mitte Juli hatten wir es tatsächlich geschafft und der Umbau von Zubenubi kam zu einem Ende. Ein letztes Mal gingen wir nochmals ins Strandrestaurant Le Swim, welches ja nur im Sommer existiert, und genossen die Aussicht auf den Strand von Canet, den Food und natürlich den Wein. Dann stockten wir unseren Proviant auf, besorgten beim Weinproduzenten Lafage noch unseren liebgewonnenen Rosé Miraflores (einer unserer liebsten Rosé Weinen) für den Weinkeller an Bord, verabschiedeten uns von unseren neuen Freunden von der Werft BMS und lösten die Leinen. Unser Ziel war die Marina von Roda de Bara zwischen Barcelona und Tarragona, wo wir durch den TO-Stützpunktleiter Knut Richter einen Hafenplatz reservieren konnten, um Zubenubi für eine gute Woche parkieren zu können. Grund für diesen Stopp und unseren einzigen eingetragenen Termin im zweiten Halbjahr 2018 war die Hochzeit eines Neffen von Alice in der Schweiz und die Einladung an das frisch vermählte Paar, nach der Hochzeit ein paar Ruhetage bei uns auf der Yacht zu verbringen. Eigentlich wollten wir das Paar auf den Balearen an Bord nehmen, aber die passenden Hafenplätze auf den Balearen waren grösstenteils ausgebucht oder dann so teuer, dass man für den geforderten Preis für die paar Tage gut und gerne eine Weltreise hätte buchen können. Gleichzeitig suchten wir auch eine Betreuung für unseren Captn Chili, welchem wir die Flugreise in die Schweiz und zurück für die paar Tage ersparen wollten. Petra Richter (die Frau von Knut) anerbot sich, sich zusammen mit ihrem Enkel Tyler, der bei ihr seine Sommerferien verbrachte, während unserer Abwesenheit um Chili zu kümmern. In Roda de Bara angekommen, kümmerten sich Knut und Petra sehr lieb um uns und um Chili. Die aufstrebende Marina in Roda de Bara ist eigentlich nur zu empfehlen. Auch das Personal in der Marina (Marineros, Capitanerie usw.) war sehr nett und hilfsbereit. Einen besonderen und ganz herzlichen Dank geht aber an Petra und Knut Richter und an Tyler (den Enkel von Petra und Knut) welche Chili während unserer Abwesenheit betreut hatten. Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Kaum in Roda de Bara angekommen, wurde auch der seit langem bestellte Gennaker geliefert. Die Testmontage noch in Canet en Roussillon ergab, dass das Segel nochmals angepasst werden musste. Leider reichte die Lieferung nicht mehr bis zu unserer Abfahrt in Canet. Ob es unser Lieblingssegel werden wird?
Am 2. August flogen wir dann zusammen mit dem frisch vermählten Paar von Zürich nach Barcelona und fuhren mit dem Taxi in 45 Minuten nach Roda de Bara. Tags darauf, nach einem guten Nachtessen in der kleinen Altstadt neben dem Hafen und den nötigsten Einkäufen, ging es weiter Richtung Mallorca. Nach einer Nacht mit nicht viel Wind erreichten wir am nächsten Morgen die Bucht von Pollença, wo wir erst mal ankerten und etwas ausruhten. Danach ging die Reise weiter nach Menorca, dann zurück nach Sant Jordi auf Mallorca, Umrundung der Inseln von Cabrera und schlussendlich in die Bucht von Palma, von wo aus das Hochzeitspaar die Rückreise in die Schweiz antrat.
In der Zwischenzeit hatten wir auch festgestellt, dass unser neu installiertes UKW-Funkgerät von B&G nicht richtig funktionierte. Wir hatten zwar super Empfang, konnten aber nicht senden. Obwohl Palma ja eigentlich als Yachting Hotspot gilt, dauerte die Reparatur des Funkgerätes doch eine gute Woche. In der Hochsaison des Yachtsports auf den Balearen scheinen viele Techniker der Fachbetriebe auf Mallorca ebenfalls in die Ferien zu fahren (etwa so, wie wenn der grösste Teil der Skilehrer in der Schweiz im Februar in die Ferien fahren würden). Jedenfalls brauchte es starke Nerven und sehr intensiven Mailverkehr, bis endlich jemand gefunden wurde, der sich um das Problem kümmerte. An dieser Stelle besten Dank an Gaelle Linais von Navico France, welche sich am Schluss intensiv der Koordination für die Reparatur annahm.
Nach der langen Wartezeit in der Bucht von Palma ging es weiter in die Bucht von Paguera und von dort weiter in die Cala San Vicente auf Ibiza. Danach fuhren wir weiter in die Bucht von Sant Antoni de Portmany, wo wir ein paar Tage vor Anker blieben und uns an Land ein Auto mieteten, um Ibiza auf dem Landweg etwas zu erkunden, Hippiemärkte zu besuchen und unseren Proviant wieder aufzustocken. In Sant Antony lagen wir nicht sehr weit vom Café Mambo vor Anker, wo fast jeden Abend ein neuer DJ auflegte und die Bucht entsprechend beschallte. Für eine gewisse Zeit war es eine willkommene Abwechslung, wenngleich die alltäglich ein- und ausfahrenden Fähren und die lieben Kameraden von der Motorbootbrigade tagsüber doch recht Schwell produzierten. Ab Mitternacht beruhigte sich dies dann jedoch, so dass man eigentlich gut schlafen konnte.
Nach Sant Antony hatten wir das Bedürfnis nach klarem Wasser und fuhren weiter nach Formentera, wo wir zuerst in der Cala Sahona und dann in der Cala Sabina vor Anker gingen. In der Cala Sabina warteten wir dann auf einen weiteren Neffen, welcher mit seinem Kollegen auf dem Festland in den Ferien weilte und uns zum Schluss seiner Ferien noch ein paar Tage besuchen wollte. Zusammen mit den beiden neuen Gästen fuhren wir dann der Südostküste von Ibiza hinauf Richtung Westspitze der Insel, von wo wir dann die Überfahrt zurück nach Mallorca in die Bucht von Camp de Mar unter die beiden Rümpfe nahmen. Von Camp de Mar ging es dann wieder zurück nach Palma, wo wir vor dem Hafen von Portixol einmal mehr das Schiff dem Anker anvertrauten. Von Portixol ist es ein Katzensprung in die City von Palma. Nach einem Apéro bei der Moll Vell im Hafen von Palma ging es zum gemeinsamen Abschiedsessen in die Altstadt von Palma. Am nächsten Morgen früh (05:00 Uhr) war dann Aufbruchstimmung. Unsere Gäste mussten auf den Flughafen, um mit der ersten Maschine von Swiss in die Schweiz zurück zu fliegen.
Wir selbst blieben noch eine Nacht in der Bucht von Palma. Danach machten wir uns auf den Weg nach Menorca. Nach einem Zwischenstopp nochmals in der Bucht vor San Jordi liefen wir mit Segel und Motor (der Wind kam mehrheitlich auf die Nase) Richtung Mahon. In Mahon konnten wir ab dem 14.9. einen Platz in der Marina Mahon reservieren. Die Hochsaison ist langsam vorbei und es hat wieder etwas Platz in den Häfen. Nun liegen wir hier in der Marina in Mahon und geniessen es wieder einmal, direkt vom Schiff an Land gehen zu können. Da wir längsseits direkt an der Mole liegen, kommen wir aber auch wieder in den Genuss von Strassenlärm. Ein Geräusch, welches wir die vergangenen Monate eigentlich nicht mehr kannten.
Wir werden noch etwas auf Menorca bleiben und die diversen Buchten hier erkunden. Jetzt in der Nebensaison dürfte es eigentlich immer mehr Platz geben. Danach werden wir uns im Oktober bei einem guten Wetterfenster Richtung Canet en Roussillon auf den Weg machen, wo wir noch zwei-drei Garantiearbeiten erledigen lassen müssen und auch noch zwei-drei Wunschänderungen in Auftrag geben werden. Schlussendlich werden wir gegen Ende November für ein oder zwei Monate in die Schweiz zurückreisen und das Leben auf dem Festland etwas geniessen, die Verwandten besuchen und vielleicht auch noch etwas Skifahren gehen. Mal sehen, was das letzte Viertel dieses Jahres noch alles bringt.
Nun ist doch schon wieder fast ein Monat verstrichen und wir sind immer noch in Canet en Roussillon, aber wir nähern uns mit „Riesenschritten“ dem Ende des Umbaus von Zubenubi. Die Inneneinrichtung ist fertig und uns gefallen der neue Salon sowie die Gästekabinen. Wir konnten uns an Zubenubi gewöhnen und kennen das Schiff jetzt schon ziemlich gut. Zwischenzeitlich hatten wir auch die Gelegenheit verschiedene Testfahrten durchzuführen und haben so das Eine oder Andere noch entdeckt, welches zu reparieren oder korrigieren war. Dazu zählten u.a. die Inverter, welche die Batterien nicht richtig aufluden, ein defekter Alternator an der Backbordmaschine, eine mangelhafte Ankerkette, defekte Schalter an Ankerwinsch und an der Grossschotwinsch, Ermüdungsbruch am Traveler und noch ein paar andere kleinere Dinge. Dafür sind zwischenzeitlich die neue Abwaschmaschine von Miele, der Parasailor, der Gennaker und die zu ersetzenden Luken angekommen. Die Luken werden diese Woche noch eingebaut, so dass es eigentlich Ende dieser Woche losgehen kann (falls der neue Alternator rechtzeitig geliefert wird). Alles in allem haben wir das Hafenleben in Canet en Roussillon genossen. Eine grosse Abwechslung war dabei auch der Besuch einer Schwester von Alice mit ihrem Partner. Zusammen genossen wir den ersten Ausflug mit dem Parasailor, das Leben vor Anker und natürlich auch die kulinarischen Angebote in Canet. Rolf war zudem froh, dass mit Marius auch jemand an Bord gekommen ist, der ebenso gerne kocht. Eine willkommene Abwechslung, mal nicht in die Kombüse gehen zu müssen. Bei den Fotos sind ein paar Bilder aus den letzten 4 Wochen. Heute bin ich mir sicher, dass der nächste Bericht von unterwegs erfolgt.
Und wir sind immer noch im Hafen von Canet en Roussillon.
In den letzten vier fünf Wochen nahm die Ausrüstung von Zubenubi doch langsam Formen an. Zwischenzeitlich wurden viele Dinge installiert. Dazu gehören ein neuer LazzyBag, ein neues Bimini, alle gewünschten Navigations- und Kommunikationsgeräte, neue Schoten und Belegleinen, neue EPIRB und PLBs, neue Rettungswesten und vieles anderes noch. Nach dem ersten Probesegeln stellten wir auch fest, dass die Einrichtung für das Reffen des Grossegels und die Befestigung des Grossegels selbst verbessert werden mussten. Zudem muss der Traveller mit seinen Umlenkrollen aufgrund eines Bruchs ausgewechselt werden. Auch der Ersatz-Autopilot, welchen wir unbedingt installiert haben wollten, braucht noch eine zweite GPS-Antenne, damit er wirklich absolut unabhängig vom Primärsystem arbeitet. Wir mussten uns ein neues Iridium Telefon besorgen, da für das alte Gerät, welches gewisse Probleme aufwies, keine Ersatzteile mehr zu beschaffen waren. Auch die Blackbox von KVH für das TracPhone musste ausgewechselt werden. Seit letztem Freitag funktioniert jetzt aber beides einwandfrei. Leider hat aber in der Zwischenzeit auch die alte Geschirrspülmaschine ihren Geist aufgegeben, so dass eine neue bestellt werden musste. Der Code 0, welcher sich zwischenzeitlich zu einem Genaker mit 220 m2 gewandelt hat, ist noch nicht geliefert. Den Parasailor mit 280 m2 konnten wir, obwohl vorbereitet, aufgrund des aufkommenden starken Windes (Tramontana) leider auch nicht ausprobieren.
Dafür hatten wir Zeit zu lesen, frische Kräuter für die Küche einzukaufen und die Restaurants und Weinbauern in der Umgebung kennenzulernen. Selbstverständlich wurde auch das Green Egg schon in Betrieb genommen.
Zu unserem grossen Erstaunen funktioniert der Fernsehempfang via TracVision TV von KVH seit Beginn problemlos und in hervorragender Qualität (was ich ehrlich gesagt nie so erwartet hätte). So können wir während unseren "Hafenferien" doch ab und zu die neuesten Nachrichten, einen oder zwei Krimis, Roger Federer beim ATP Turnier in Stuttgart und jetzt natürlich auch die Fussball-WM geniessen. Abwechslung und gute Ratschläge brachten uns auch Beat und Iris Häusermann, zwei Freunde aus Rolfs Jugendzeit. Sie waren in Canet, um den Verkauf ihrer SlowMotion, einer Lagoon 570 mit welcher sie 10 Jahre unterwegs waren, zu begleiten. Die Gespräche mit ihnen waren Aufschluss- und auch Lehrreich und oft auch Lustig. Es gibt wohl kaum etwas Besseres, als erfahrenen Yachties zuzuhören und von ihren Erfahrungen zu profitieren. An dieser Stelle deshalb herzlichen Dank an Iris und Beat für die guten Informationen, die angenehmen Abende und auch für Eure Freundschaft.
Der neue Geschirrspüler und die Teile für den Traveller wurden uns für Anfang nächster Woche versprochen. Gleichzeitig soll auch der Tramontana ab Mitte nächster Woche nachgeben. Es sieht so aus, als ob wir uns noch eine Woche gedulden müssen und dann endlich lossegeln können. Wir sind gespannt, ob wir Ende kommender Woche tatsächlich unterwegs sind und hoffen natürlich, dass der nächste Statusbericht dann von anderen Koordinaten aus geschrieben werden kann.
Der Tag der Abreise ist da. Am 16.4.2018 packten wir den Rest unseres Materials (und natürlich auch Chili) in den Viano, welcher uns von meiner Schwester dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde, und machten uns auf den Weg nach Canet en Roussillon. Nach einer problemlosen Fahrt über die französischen Autobahnen (welche ich hier mal lobend erwähnen will), kamen wir nach 10 Stunden am Zielort an. Zubenubi war herausgeputzt, die neue Reling, das neue Beiboot, der neue Sonnenschutz fürs Cockpit und die neuen Polster waren montiert, der Umbau des Salon ist sehr schön und bequem geworden und die neue Küche ist nahezu perfekt. Kaum war Chili an Bord, musste natürlich auch alles inspiziert werden. Für uns hiess es, das neue Heim bzw. unsere Kabine zu beziehen und uns nach einem kurzen Nachtessen erst mal aufs Ohr zu legen. Schliesslich mussten wir wieder fit sein für den nächsten Morgen, wenn der Rest des Gepäcks angeliefert werden soll.
Das Gepäck kam pünktlich am nächsten Morgen an und wurde vom Spediteur auf Zubenubi umgeladen. Wir waren echt skeptisch, ob all das Material auf dem Schiff verstaut werden kann. Schliesslich zügelten wir das verbliebene Material von einem Einfamilienhaus auf ein Schiff! Ab und zu dachten wir, das wird nie klappen bzw. dass wir die Wasserlinie des Schiffs um einiges höher ansetzen müssten. Ab und zu sah es auf dem Schiff aus wie auf dem Flohmarkt am Bürkliplatz in Zürich oder wie an der Rückgabestation einer Bibliothek. Insgesamt brauchten wir rund 2 Wochen um alles einzuräumen, wobei die Gefahr bestand und teils auch jetzt noch besteht, dass wir später nur die Hälfte wieder finden würden. Es ist schon erstaunlich, was auf einem Katamaran so alles Platz hat. Der Viano meiner Schwester tat uns während der ersten zwei Wochen sehr nützliche Dienste. Schliesslich mussten wir doch noch einige Dinge einkaufen gehen und das ist in Frankreich nicht immer gleich um die Ecke!
Nach 2 Wochen war es aber dann soweit. Ralf und Philipp, zwei unserer Neffen und Patenkinder von uns, besuchten uns um den Viano wieder zurück in die Schweiz zu fahren. Sie flogen von Zürich nach Barcelona, wo wir sie abholten und verbrachten 3 Tage bei uns auf dem Schiff. Wir waren natürlich sehr froh, zwei so hilfreiche Matrosen an Bord begrüssen zu können. Am 1. Mai war es dann soweit. Wir mussten uns vom Viano und unseren Neffen verabschieden. Sie fuhren unseren "Lastesel" die neunstündige Reise wohlbehalten zurück in die Schweiz.
Nun sind wir schon fast 4 Wochen auf dem Schiff. Chili hat sich sehr gut eingelebt und hat auch schon seine Rückzugsorte gefunden, wenn draussen wieder mal etwas stärkerer Wind herrscht oder wenn viele Handwerker das Schiff unsicher machen. Auch die letzten 2 Wochen hatten wir noch recht viel zu tun mit ein- und aufräumen. Gleichzeitig hatten wir eine gute Gelegenheit, Zubenubi besser kennenzulernen. Einige Dinge wurden in dieser Zeit noch installiert und auch repariert. Mit dem Leben an Bord kam auch noch der eine oder andere Verbesserungswunsch zu Tage und man merkt relativ bald, was gut und was weniger gut funktioniert. Einige Sachen (Code 0, LED-Beleuchtung im Cockpit usw.) sind leider bis jetzt noch nicht geliefert worden und andere Teile (Bimini, Instrumententafel an den Steuerständen usw.) werden in den kommenden Tagen installiert, teils noch parametrisiert und programmiert.
So wie es momentan aussieht, werden wir nochmals 2 Wochen, d.h. höchstwahrscheinlich bis nach Pfingsten, hier im Hafen verbleiben müssen. Unser Dankeschön geht dabei an die Werft BMS, an Denis und Pascal, welche uns echt unterstützen und einen super Job machen. Wir können BMS und ihre Mitarbeiter wirklich nur empfehlen!
Bei den Fotos sind ein paar Bilder aus den vergangenen 4 Wochen. Wir hoffen sehr, dass der nächste Statusbericht von irgendwo unterwegs dann erfolgt.
So, es ist Freitag der 13. (April 2018), wenn das mal nicht ein gutes Zeichen ist. Wir haben fast alles gepackt und heute Morgen kam der Spediteur und füllte seinen Camion mit einer grossen Anzahl an Zügelkisten, Küchengeräten und Kleidertaschen. Das Umzugsgut soll am kommenden Dienstag, 17.4.2018 in Canet en Roussillon ankommen. Wir selbst werden uns am kommenden Montag auf die Reise nach Canet machen und die restlichen paar Sachen mitnehmen. Zubenubi ist zwar noch nicht ganz fertig, aber bis wir alles eingeräumt und alle neuen Geräte getestet haben, sollte unser Schiff wie auch wir selbst bereit sein, die Leinen los zu legen. Mal sehen, wo uns der Wind hinführt. Ach ja, selbstverständlich vergessen wir auch Chili, unseren Schiffskater und eigentlicher Kapitän von Zubenubi, nicht. Er hat die ganze letzte Nacht auf das Gepäck aufgepasst und sich sicherheitshalber auch darauf gelegt, dass ja nichts wegkommt und natürlich auch, dass er nicht vergessen geht.
Aktuelle Fotos vom Schiff folgen. Wir sind selbst gespannt, wie weit der Umbau nun fortgeschritten ist und wie es schlussendlich aussieht.
Der Refit von Zubenubi ist in vollem Gange. Alle Seeventile wurden ausgewechselt. Die Unterwasserbeleuchtung wurde installiert, neue Bordtoiletten montiert und die Wärmetauscher für die Kühlschränke wurden ersetzt. Eine längere Ankerkette sowie eine Seewasser-Hochdruckpumpe wurden montiert, damit die Ankerkette und der Anker gereinigt werden können. Auf dem Dach wurde die erste Hälfte der Solarpanels montiert (die zweite Hälfte wird über den Davids montiert), der Mast wurde demontiert um alle Drahtseile zu ersetzen, alle Rollen, Beschläge und Fallen werden geprüft und allenfalls ersetzt. Zudem werden die elektrischen Installationen wie Radar, Beleuchtung, Antennen usw. ausgewechselt. Im Schiff selbst wurden die Möbel im Salon entfernt, die Bleibatterien durch Lithiumbatterien ersetzt und gleichzeitig die Kapazität erhöht und die Kücheneinrichtung soweit nötig demontiert um Platz für die neue Einrichtung zu schaffen. Auf der Boot 18 in Düsseldorf konnten wir am ISTEC-Stand unseren Parasailor mit dem Logo von Zubenubi, am Stand von INCIDENCE unseren Code 0 und beim Seabob-Stand den Seabob F5S bestellen.
Bei unserem Besuch Mitte Februar bei der Werft BMS in Canet en Roussillon konnten wir den Fortschritt des Umbaus begutachten sowie die weiteren Arbeiten mit Denis Ranjard besprechen. Wir sind gespannt, wie weit der Umbau dann in einem Monat sein wird. Gemäss aktuellem Zeitplan sollte der Umbau spätestens Mitte April abgeschlossen sein.
Kaum hat das neue Jahr begonnen, die heiligen 3 Könige sind soeben wieder weg, geht es in grossen Schritten weiter. Zubenubi wurde noch vor Neujahr ausgewassert um die Arbeiten am Rumpf (Unterwasserbeleuchtung, Kontrolle und evtl. auswechseln von Seeventilen, austauschen der Stopfbuchsen usw.) durchzuführen. Gleichzeitig wird der Mast demontiert um die neue Beleuchtung (alles LED), neue Antennen für Navigation und Kommunikation, neue Kabel sowie die Kontrolle und evtl. Austausch der Takelage durchzuführen (Bilder dazu folgen sobald wie möglich).
Zudem mussten wir uns um ein neues Beiboot kümmern. Unser Wunsch war ein Schlauboot von AB mit Aluminium Rumpf (Grund: Problemloser und stabiler Rumpf, leichteres Gewicht). Fündig wurden wir via Internet bei Boote-Gauert in Heiligenhafen. Dort konnten wir unser Wunsch-Beiboot bestellen (Bilder siehe unten). Es soll voll ausgerüstet Anfangs März an die Werft in Canet en Roussillon geliefert werden. An dieser Stelle möchten wir uns bei Stephan Gauert für die professionelle, effiziente und problemlose Abwicklung bereits jetzt bedanken. Wir freuen uns jetzt schon auf die ersten "Rundfahrten" mit unserem neuen Tender.
Da wir auch bei Landausflügen oder längeren Einkaufstouren an Land beweglich sein wollen, entschieden wir uns auch zwei Falträder zu suchen, welche an Bord Platz haben und unseren Ansprüchen genügen würden. Schlussendlich viel die Wahl auf das E-Bike Tern Vektron Faltrad (siehe Bild unten). Die Qualität dieser E-Bikes überzeugte uns. Die E-Bikes werden in ca. 1 Woche abholbereit sein, d.h. wir können die Bikes bereits hier in der Schweiz ersten Tests unterziehen.
Da wir nur kurz an der Boot 18 in Düsseldorf sein werden, können wir uns somit auf die restlichen "Kleinigkeiten" konzentrieren, welche für den Start unseres Abenteuers noch fehlen.
So, ein Teil unseres neuen Lebensabschnitts ist (zwar mit einem weinenden Auge) geschafft. Wir haben unser Haus in der Schweiz verkauft. Jetzt geht es daran, den Umbau unseres neuen Zuhause zu begleiten. Die meisten Offerten für den Refit von Zubenubi sind eingetroffen und mit dem Start von 2018 soll der Umbau auch vorangetrieben werden. Noch fehlen ein paar kleinere Details, aber auch diese werden in den kommenden Wochen geklärt. Dann geht es gegen Ende Januar noch an die Boot nach Düsseldorf, da wir hoffen, dort noch ein paar Dinge einkaufen zu können. Anfangs Februar wird dann wohl wieder ein Besuch in Südfrankreich fällig werden, um den Fortschritt des Umbaus vor Ort zu begutachten.
Aufgrund der Wettervorhersage und in Absprache mit Bertrand Rayon, unserem Profiskipper für die Überfahrt, entschlossen wir uns, erst am 19.10.2017 den Golf du Lyon zu überqueren. Für den 18. und die Nacht auf den 19.10. war relativ starker Wind aus ESE und Wellen aus SSE angesagt. Dies sollte sich jedoch während dem 19.10. etwas beruhigen und so die Überfahrt etwas angenehmer gestalten. Wind und Wellen sollten im Tagesverlauf abnehmen und für uns zudem mehr achterlich aufkommen. Zudem war der Wellengang in Canet en Roussillon am Mittwoch sehr ungünstig, so dass man jederzeit damit rechnen musste, dass der Hafen für ein- und auslaufende Schiffe geschlossen wurde.
Wir starteten also am 19.10. um 03:30 mit den Vorbereitungen für das Ablegen und konnten schliesslich um 04:30 Uhr aus dem Hafen auslaufen. Die Motoren liefen mit 2000 U/min. und nach ca. 4 sm konnten wir die Genua setzen, welche uns auf diesem Kurs doch sehr nützlich war. Sobald wir aus der Landabdeckung raus waren, bekamen wir auch die doch den überraschend hohen Seegang zu spüren. Die ersten Fotos schossen wir noch im Hafen und in der Bucht vor La Ciotat, danach wurden die Hände für den eigenen Halt gebraucht. Gemäss Wetterbericht sollte sich dies, je weiter wir uns der Mitte des Golf du Lyon näherten, jedoch zu unseren Gunsten wenden. Und siehe da, als der Tag langsam anbrach und die Sonne ihre ersten Strahlen vom Horizont her zu uns schickte, beruhigte sich der Seegang zusehends. Wir hatten nur noch Wellen von max. 2-2,5 Metern, doch der Wind blieb weiterhin recht forsch. Kurz vor Mittag hatten wir Böenspitzen, die locker die 40 Knoten übertrafen, doch der Autopilot steuerte unbeeindruckt weiter Richtung Canet. Wie sich später herausstellte und wir anhand der Navigationsaufzeichnung erfahren durften, hatten wir zu dieser Zeit einmal eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 17 Knoten. Wir selbst fühlten uns absolut sicher und Zubenubi bewegte sich absolut stabil durch die Wellen. Alice nahm sich sogar die Zeit, um noch ein wenig Schlaf nachzuholen und zu testen, ob das Schiff auch bei solchem Wind und Wellengang keine unangenehmen Geräusche von sich gab.
Ein zwei Stunden nach Mittag war es dann Zeit für eine kleine Zwischenverpflegung. Das Auf und Ab hatte unseren Appetit angeregt. Momentan war es sogar ein wenig Sonnig und das bewegte Meer sah super aus. Das Schiff lief gut und wir konnten damit rechnen, rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit (ETA war 18:30) in Canet anzukommen. Alice nutzte die Zeit, um auch im Salon noch etwas Schlaf nachzuholen.
Kurz vor Canet en Roussillon verschlechterte sich das Wetter aber wieder zusehends und der Himmel verdunkelte sich. Es sah nach Gewitter aus. Wir waren in Canet angemeldet und hofften, dass der Wellengang nicht zu hoch war und die Capitanerie den Hafen offen liess. Die Einfahrt gilt bei Wind und Wellen aus östlicher Richtung als kritisch. Als wir vor dem Hafen waren, brachen sich die Wellen zwar vor der Hafeneinfahrt, aber die Hafeneinfahrt war nicht geschlossen. Bertrand kannte die Hafeneinfahrt sehr gut und steuerte Zubenubi sicher durch das "Nadelöhr". Kaum im Hafen fing es auch an zu regnen. Am Pier von BMS wartete schon Denis Ranjard auf uns und half uns beim Festmachen. Das Gewitter entlud sich zu diesem Zeitpunkt genau über uns und es goss wie aus Kübeln. In wenigen Minuten waren wir klatsch nass. Denis war so nett und offerierte uns an diesem Abend noch ein Fahrzeug von BMS, damit wir in die Stadt etwas essen gehen konnten.
Den Freitag verbrachten wir dann mit Besprechungen bez. des Refit von Zubenubi und suchten noch die neuen Stoffe für die Polster aus. Am Abend überraschten uns Denis und Pascal mit Champagner, foie gras und frischem baguette. Sie stiessen auf unsere Ankunft und unsere Geburtstage an. Am Samstag Morgen ging es wieder ans Packen. Ein Taxi brachte uns schlussendlich zurück nach La Ciotat, wo wir wieder in unser Fahrzeug umsteigen konnten. La Ciotat war in dieser Zeit mitten in ihrem 4 tägigen historischen Fest "Un Spectacle Son et Lumière pour la 15ème édition du 19 au 22 octobre 2017". Es war wirklich ein Spectacle. Jung und Alt waren da in historischen Kleidern, alte Handwerkskunst wurde gezeigt und natürlich auch Piraten.
Alles in allem waren es 5 sehr angenehme Tage in Südfrankreich.
Am 17. Oktober 2017 war es soweit. Alice und ich trafen in der Werft in La Ciotat in Frankreich unsere Brokerin Catherine Relandeau und Bernard Oberlé, den Owner von MARANIA. Ziel war, die abgemachte Probefahrt mit dem Test der Maschinen, Generator, Wassermacher und den anderen Geräten an Bord durchzuführen, um so ein abschliessendes Bild von der Privilège 615 zu erhalten.
La Ciotat hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Häfen im Mittelmeer für Arbeiten an Megayachten entwickelt. Darum erstaunt nicht, dass eine 60 Fuss Segelyacht nicht gerade auffällt. MARANIA, wie das Schiff noch hiess, war eingebettet zwischen solchen Megayachten. Eine Yacht hinter ihr lag z.B. die beeindruckende, 86 Meter lange Privatyacht MUSASHI. Da braucht man kein Orakel, um herauszufinden, wem diese Prachtyacht gehört :-).
Wir bereiteten alles für die Probefahrt vor und liefen bei schönstem Wetter und mit Unterstützung von Patrick Maurel von Sailing Concept aus dem Hafen von La Ciotat um die Tests durchzuführen. Wir hatten auch abgemacht, dass wir die Segel erst später in Canet en Roussillon (nach dem Refit) testen werden. Die Tests verliefen alle zu unserer vollen Zufriedenheit und wir konnten mit gutem Gefühl wieder zurück in den Hafen. Dort bereitete Catherine den abschliessenden administrativen Teil für die endgültige Vertragsunterzeichnung vor, welche wir dann nebst Unterschrift noch mit einem Glas Champagner besiegelten. Jetzt musste nur noch der Tankwagen bestellt werden, da wir sicherheitshalber für die Überfahrt quer über den Golf du Lyon nach Canet en Roussillon noch ein paar Liter Diesel bunkern wollten. Als auch dies geschafft war und der Zoll uns am Abend ebenfalls grünes Licht gab, dass wir nun den Hafen und die Region verlassen dürften, machte sich Alice daran, den Schiffsnamen und den Heimathafen am Heck provisorisch anzupassen. Schliesslich fährt die Privilège 615 neu unter Schweizer Flagge und zwar unter dem Namen ZUBENUBI. Ab jetzt sind wir die neuen Owner :-).
Wir haben unser Wunsch-Schiff gefunden. Wir sind daran eine Privilege 615, Jg 2008, zu kaufen. Die Übergabe des Schiffes soll im Oktober 2017 stattfinden. Danach soll der Katamaran unseren Wünschen entsprechend noch ein Refit erhalten, bevor wir endgültig in See stechen. Ziel ist, den Katamaran unter Schweizer Flagge zu registrieren. Die kommenden Wochen werden spannend, intensiv und vielleicht auch etwas nervend werden, bis alle administrativen Vorgaben erledigt sind. Wie lange der Refit dauern wird, wird sich ebenfalls in den kommenden Wochen klären. Wird es ein 100-Meter - oder 400-Meter Hürdenlauf werden?
Sobald neue Facts da sind, geht es hier weiter.
Erste Bilder sind bei den Fotos abgelegt.
Links:
Contact:
Zubenubi Yachting R. Pfister & Co.
Gotthardstrasse 3
CH-6300 Zug / Switzerland
E-Mail: info@zubenubi.ch